Stichwortverzeich-nis: |
|
|
Im folgenden wird der Begriff "Dichte" synonym für "Transparenz" verwendet, wenn konventionelles Röntgen und Computertomographie ähnliche Muster aufweisen. Man sollte sich immer die verschiedenen Krankheitsgruppen vergegenwärtigen, die zur Differentialdiagnose beitragen können. Dazu der Merkspruch (Dank an Prof. Klose) Victim in corpore dei punctum:
Die Dichte, Struktur und Lokalisation eines Befundes wird bezüglich dieser Krankheitsgruppen geprüft, um zu einer eingeengten Differentialdiagnose zu gelangen. Diese wird mit klinischen und anderen Untersuchungsparametern verglichen, um zu einer wahrscheinlichen Diagnose zu gelangen, oder um zu erkennen, welche weiteren diagnostischen Schritte getan werden müssen.
1. Anatomisch klassifizierbare LungenverdichtungenKrankheiten die sich in den Alveolen, dem terminalen Luftraum der Lunge, abspielen, haben ein anderes radiologisches Bild als solche, die im Interstitium der Lunge lokalisiert sind. Anatomisch zuzuordnen sind sie meist im
Frühstadium. Später geht die die direkte Zuordnung
verloren. Deshalb kann eine alveoläre Krankheit sowohl
anatomisch (bei Betrachtung des einzelnen Herdes) als auch
nicht-anatomisch (d.h. bei diffuser Verbreitung) zuzuordnen sein. 1.1. Alveoläre VerdichtungBeispiele für akute alveoläre Krankheiten sind: - Lungenödem in fortgeschrittenem Stadium, Beispiele für chronische alveoläre Krankheiten sind u.a.: - exsudativ-produktive Tuberkulose Die Alveolen sind dann statt mit Luft je nach Art der Erkrankung mit Gewebewasser, Blut, Eiweiß, Eiter oder Zellen angefüllt. Die Ursache hierfür kann systemisch sein (z.B. kardiales Ödem) oder lokalisiert (z.B. bakterieller Herd). Wenn bei einem lokalisierten Prozeß zunächst nur einzelne Alveolarverbände verdichtet sind, kommt es erst zu unscharfen Fleckschatten. Flüssigkeit in den Alveolen kann sich aber über die Kohnschen Poren und Lambertschen Kanäle in die benachbarten Alveolen ausbreiten. Im Verlauf konfluieren die Fleckschatten deshalb zu Flächenschatten. Zwischen benachbarten Alveolen, die durch einen Lappenspalt getrennt sind, gibt es keine Kohnschen Poren. Deshalb deutet die Begrenzung auf einen Lappen auf einen lokalen Prozeß hin. Ein systemischer Prozeß, wie z.B. ein kardiales Ödem in den Alveolen, geht nicht von einem Herd aus, sondern betrifft die gesamte Lunge. Oft bleibt die Lungenperipherie von der Füllung der Alveolen ausgespart. Im Krankheitsverlauf werden die Bronchien vollständig von zellreichem Ödem statt von alveolärem Luftraum umgeben. Deshalb heben sie sich mit ihrer Luftfüllung vom umgebenden kranken Gewebe ab (Bronchopneumogramm).
|
|
1.2. Interstitielle VerdichtungInterstitielle Verdichtungen können verursacht werden von: - Ödem,
Radiologische Zeichen chronischer interstitieller Krankheiten (Miliartuberkulose, Pneumokoniosen, Tumorinfiltration, Sarkoidose, Kollagenose):
|
Segmentpneumonie bei Lungeninfarkt
|
1.3. Auf Lungenlappen und Lappensegmente beschränkte VerdichtungenLobäre und segmentale Verdichtungen werden durch Lappengrenzen markiert, wie Septen, Zwerchfell oder Herzkontur. Ursachen der Verdichtung sind unter anderen:
|
|
1.4. Homogene Verschattung einer Lungenhälfte
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2.10.08 |