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Solitärer LungenrundherdMetastasen"unzählige" Knötchen kleiner als 10 mm
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Tuberkulome sind als solche nur zu bezeichnen, - wenn eine homogene eindeutige Verkalkung vorliegt, Umgekehrt darf nur unter bestimmten Umständen ein Verlauf abgewartet werden, um daraus die Dignität beurteilen zu können (siehe nebenstehendes Bildbeispiel "Entwicklung einer Metastase"). Kalk im Lungenrundherd, ausgenommen die starke, homogene Verkalkung eines Tuberkuloms, ist kein sicherer Hinweis auf Gutartigkeit - in 15% liegen Malignome vor (exzentrische Verkalkungen im Narbenkarzinom). Schnelle Kalkbestimmung im CT: |
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Indizien zur radiologischen Dignitätsbeurteilung (diese Merkmale sind nicht beweiskräftig, erhalten aber ihr Gewicht aus der Gesamtsituation. Insbesondere durch die laufenden Früherkennungsstudien (ELCAP) unterliegen diese Zeichen einer neuen Bewertung, die nicht abgeschlossen ist - :
Im konventionellen Röntgen sind erkennbare Herde unter 7mm überwiegend verkalkt. Kalk im Herd wird mit der Dünnschicht-CT nachgewiesen. Um nach Henschke (ELCAP-Studie) als gutartig zu gelten, soll der
Die Beurteilung anhand dieser Kriterien ist im Fluß und muß sehr zurückhaltend erfolgen. Weitere Malignitätskriterien:
Vielerorts wird bereits ein Screening auf Bronchialkarzinom in Risikogruppen mittels Niedrigdosis-CT durchgeführt. Dabei werden zahlreiche nur wenige Millimeter große Herde gefunden, deren Dignitätsbeurteilung Probleme aufwirft. Es ist noch nicht bekannt, welche natürliche Entwicklung diese eventuell auch malignen Herde nehmen, und wie sie angemessen behandelt oder eben nicht behandelt werden. Nach Henschke ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Herd von weniger als 5mm innerhalb eines Jahres an Größe zunimmt (also als maligne einzuschätzen wäre) sehr gering. Wenn nach 6 Monaten der Herd gleich groß geblieben ist (Mittel aus zwei Durchmessern), ist die Untersuchung abgeschlossen. 5-9mm große Noduli werden 2x in 3-monatigem Abstand untersucht und bei Größenzunahme punktiert. 10mm oder größere Herde werden sofort mittels Feinnadel punktiert. Die Aspiration muß aus dem soliden Zentrum erfolgen. Im Jahr 2005 hat die Fleischner-Society veröffentlicht:
niedriges Risiko: geringe oder negative Raucheranamnese; normaler Immunstatus; keine bösartige Erkrankung hohes Risiko: Raucher Ausnahme: bekannte extrathorakale bösartige Erkrankung; Brochial-Ca in der Anamnese. Die Bewertung anhand von Durchmessern kann trügerisch sein. Volumetrische Verfahren sind präziser. In letzter Zeit ist das kleine Adenokarzinom ins Zentrum des Interesse gerückt. Bei Screeningprogrammen wurden zu 60% Adenokarzinome gefunden Kleine, umschriebene Milchglastrübungen mit oder ohne Konsolidierungen > 10 mm können Ausdruck eines frühen ausdifferenzierten Adenokarzinoms sein. Fehlende grobe Spiculae, fehlende verdickte zuführende bronchovaskuläre Strukturen und deutliche Milchglastrübung weisen auf einen niedrigen Malignitätsgrad hin. |
Lungenmetastasen
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Die Wahrscheinlichkeit einer pulmonalen Metastasierung beträgt: - beim Nierenkarzinom, Osteosarkom und Chorionkarzinom 75%, Berücksichtigt werden muß aber auch bei
Vermutungen über den möglichen Primärtumor,
wenn in der Thoraxaufnahme Lungenmetastasen gesehen werden,
die Häufigkeit des Karzinoms selbst. So ist das
Mammakarzinom das häufigste Karzinom der Frau, das
Prostatakarzinom das häufigste Karzinom des Mannes. Neben der Chemotherapie des Primärtumors spielt die chirurgische Metastasenentfernung eine immer bedeutendere Rolle. Für Metastasen nach Kolon-Rektumkarzinom, malignem Melanom und Nierenzellkarzinom ist sie die zur Zeit beste Therapie zur Lebensverlängerung. Prognosefaktoren für den Erfolg der Metastasenchirurgie sind die Radikalität des Eingriffs, die Art des Primärtumors, die Zahl der Metastasen und das metastasenfreie Zeitintervall. Eine FEV1 von weniger als 800-1000 ml stellt eine Operation infrage. Differentialdiagnostisch kommen in betracht:
DD der Metastasen im Thoraxbild geordnet nach röntgenmorphologischem Bild:
Röntgenmorphologische Charakteristika sind:
Ungewöhnlich für Lungenmetastasen sind solitäres Vorkommen, Einschmelzung, Verkalkungen, lymphogene Ausbreitung (Lymphangiosis carcinomatosa) und endobronchiale Lokalisation. Oft wird die Verkalkung als Hinweis für die Gutartigkeit eines Rundherdes (Hamartom, Tuberkulom) angesehen. Aber auch Metastasen von Chondrosarkomen, Osteosarkom, Ovarial-, Mamma-, Kolon- oder Schilddrüsenkarzinomen können verkalken. Obwohl die MRT der CT im Mediastinum und in den Hili gleichwertig ist, liefert sie bei der Darstellung von Metastasen im Lungenparenchym schlechtere Ergebnisse. Die Computertomographie ist die Methode der Wahl zur gezielten Metastasensuche. Mit der Einzelschicht-CT werden 50% mehr Herde gesehen als mit der konventionellen Filmtomographie. Diese Rate wird mit der Spiral-CT noch gesteigert, da Herde von weniger als 4 mm Größe dargestellt werden.. Trotzdem können intraoperativ immer noch mehr Metastasen, meist im Lungenkern, getastet werden. Zur Beurteilung der Gutartigkeit von Lungenherden (siehe unter "solitärer Rundherd") trägt die CT wenig bei. Möglicherweise sind perifokale interstitielle Veränderungen wie bei der Lymphangiosis carcinomatosa zu beobachten und eine verstärkte Kontrastmittelaufnahme.
Nur sehr selten (5%) ist ein scheinbar solitären Rundherd (d.h. Rundherd ohne weiteren Tumorhinweis) eine Metastase. Wahrscheinlicher ist ein peripheres Bronchialkarzinom. Bei Ausbreitung der Tumorzellen in den Lymphbahnen resultiert eine Lymphangiosis carcinomatosa: die Tumorzellinfiltration verdickt die Lymphgefäße und staut sie auf. Meist besteht die Lymphangiosis carcinomatosa beidseitig bei Karzinomen der Mamma, des Gastrointestinaltraktes und der Lunge. Bei Bronchialkarzinomen kommt es auch zur einseitigen Ausbildung von dem im Hilus liegenden Tumor aus. |
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Veränderungen am sekundären Lobulus"unzählige" Knötchen kleiner als 10 mm Die Differentialdiagnose sehr zahlreicher Knötchen unter 10 mm Größe beinhaltet vorwiegend entzündliche Lungenkrankheiten, aber auch Metastasen und die Lymphangiosis carcinomatosa. Die Ursache der Knötchen kann aufgrund der Erscheinungsform und der Lokalisation der Knötchen innerhalb des Sekundären Lobulus Differentialdiagnostisch eingeengt werden. Die Knötchen können unterteilt werden in
Die Knötchen können vorwiegend an den Grenzflächen - perilymphatisch - lokalisiert sein, d.h.
Knötchen können diffus gestreut sein ("randomly"), ohne Bevorzugung einer Struktur.
Wenn Knötchen in Haufen liegen, entlang oder am Ende einer tubulären Struktur, kann man an einen Zweig mit Knospen denken: Blütenzweig-Verdichtung, tree-in-bud. Es liegt eine - Bronchiolitis vor. Die Bronchiolen sind durch retinierten Schleim aufgetriebene (mucoid impaction). Diese Strukturen liegen immer im Zentrum des sekundären Lobulus, niemals in der Peripherie. Die aufgetriebenen Bronchiolen können also nicht periseptal oder peripleural liegen; sie haben immer etwas Abstand von der Pleura. Wenn die zentralen Anteile des sekundären Lobulus entzündet sind, entstehen
Die häufigste Ursache ist die subakute
Hypersensitivitätspneumonie (HP). Röntgenzeichen:
Diagnostische Schritte:
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andere Tumoren Lymphome
Hodgkin-Lymphome werden in der Ann Arbor Klassifikation beschrieben:
Non Hodgkin Lymphome werden nach der "International Working Formulation" oder der "Rappaport-Klassifikation" eingeteilt. Nachstehend die Rappaport-Klassifikation:
Die Bedeutung von Nekrosen oder Verkalkungen in befallenen Lymphknoten vor Therapie wird noch unterschiedlich diskutiert. Thorakal werden folgende Lymphknotenstationen von Lymphomen befallen:
Tumorinfiltrate treten in der Lunge häufiger (10%) bei Hodgkin Lymphomen auf als bei NHL. Sie können in unterschiedlichster Weise auftreten:
In ähnlicher Weise treten auch leukämische Infiltrate auf. Die Mycosis fungoides ist ein niedrig malignes kutanes T-Zell-Lymphom (NHL). Im Stadium IV sind histologisch Lymphknoten und/oder viszerale Organe betroffen. Posttransplantationslymphome, wie polyklonale B-Zellhyperplasie oder monoklonales Non-Hodgkin Lymphom, sind eng mit Ebstein-Barr Virusinfektionen verbunden. Sie treten selten nach Knochenmarktransplantationen auf, häufiger nach Nierentransplantationen (bis 6%) und in 1-20% nach Herztransplantationen infolge der medikamentösen Immunsuppression. Neben zervikaler und gastrointestinaler Manifestation
findet sich auch ein thorakaler Befall:
Differentialdiagnose: Lymphoide Hyperplasie (bildet sich spontan zurück) Rundherde: Cryptokokkose, Mykose, Kaposi-Sarkom) Konsolidierungen: Ödem, Infiltrate, Abstossung
Schwannome Umschriebene Rippendestruktionen können außer von Metastasen auch durch einen neurogenen Tumor im Gefäß-Nerven-Sulkus hervorgerufen werden. Literatur Erasmus JJ, JE Connolly, HP McAdams et al (2000) Solitary pulmonary nodules: Part I. Morphologic evaluation of benigne and malignant lesions. Radiographics 20:43-58 Erasmus JJ, HP McAdams, JE Connolly, et al (2000) Solitary pulmonary nodules: Part II. Evaluation of the indeterminate nodule. Radiographics 20:59-66 McMahon H, JM Austin, G Gamsun et al (2005) Guidelines for managment of small pulmonary nodules detected on CT scans: a statement from the Fleischner Society. Radiology 237:395-400 Raoof S, A Amchentsev, I Vlahos, A Goud, DP Naidich (2006) Pictorial Essay: Multinodular Disease: A High-ResolutionCT Scan Diagnostic Algorythm. Chest 129:805-815
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3.10.08 |