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Stichwortverzeichnis: |
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Röntgenzeichen des abgekapselter Pleuraerguß . - im Lappenspalt - subpulmonal - an der Thoraxwand |
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Sonographischer Ergußnachweis:
Unterscheidung von subpulmonaler und intraabdominaler Flüssigkeit im Computertomogramm:
Abgrenzungsprobleme kann es durch eine Unterlappenatelektase geben oder durch ein nach kaudal gewölbtes Zwerchfell. |
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Der hämorrhagische Erguß kann computertomographisch von anderen wegen der hohen Dichte des Blutes differenziert werden. Computertomographisch werden abgekapselte Ergüsse erkannt und präzise für eine Punktion lokalisiert. Magnetresonanztomographisch können Transsudat, Exsudat und Chylothorax voneinander differenziert werden. Ein Erguß ist -
Pleuraergüsse können vielfältige Ursachen haben, wie - vaskuläre (Herzinsuffizienz, Lungenembolie, immunologische Erkrankungen), Hinweise auf einen malignen Erguss sind:
Zu denken ist auch an abdominelle Ursachen, wie - Pankreaserkrankungen (sog. "sympathischer Erguß" mit erhöhter Amylase), Bei entsprechendem Verdacht sollten Abdomenübersichtsaufnahmen in Rücken- und Linksseitenlage angefertigt werden. Hinweise auf eine abdominelle Ursache sind:
Die Anamnese des Patienten muß unbedingt berücksichtigt werden. Bei chronischem Nierenversagen kann eine sekundäre Herzinsuffizienz auftreten. Wenn nach Rückbildung anderer Dekompensationszeichen ein Pleuraerguß zurückbleibt und typische klinische Zeichen wie plötzlicher Brustschmerz, Luftnot, Bluthusten, Pleurareiben, erniedrigter arterieller PO2 oder Thrombophlebitis auftreten, ist der Erguß wahrscheinlich Ausdruck einer Lungenembolie. Rezidivierende Ergüsse ohne Zeichen der Herzinsuffizienz können auf einer rheumatoiden Arthritis oder einem Lupus erythematodes beruhen. Die Ergüsse sind oft das einzige Zeichen einer immunologischen Krankheit. Meist sind auf der Thoraxübersichtsaufnahme neben dem Pleuraerguß noch weitere Veränderungen erkennbar, welche die Differentialdiagnose einengen: Pleuraerguß mit Herzvergrößerung: - dekompensierte Herzinsuffizienz Zusätzliche Zeichen bei kardialer Dekompensation sind
Plattenatelektasen (Dystelektasen, Subsegmentatelektasen) werden meist durch mangelnde Atemexkursionen (z.B. postoperativ) verursacht. Sie können aber auch Zeichen einer Lungenembolie sein (Verklebung durch Surfactant-Mangel). Auch plötzlich auftretende Atelektasen weisen, mit entsprechender Klinik, auf eine Embolie hin. Pleuraerguß mit Hilusvergrößerung: - Lungenembolie |
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2. EmpyemEin Empyem liegt vor, wenn sich Eiter in der präformierten Pleurahöhle findet. Demgegenüber bildet ein Abszeß einen Raum in einer nicht präformierter Höhle, nämlich im Lungenparenchym. Die Ursache eines Empyems ist eine Entzündung, meist in Folge einer Pneumonie, eines pulmonalen oder subphrenischen perforierten Abszesses, eines Traumas, iatrogen oder als bakterielle Aussaat bei Spondylodiszitis. Dies führt zu einer Kapilarisierung mit Hyperämie der angrenzenden Pleurablätter und schließlich, nach Abheilung, zu einer Pleuraschwiele. Konventionell-radiologisch ist das
Empyem nicht von einem freien oder abgekapselten Erguß
zu unterscheiden. Die Abgrenzung vom
pleuranahe gelegenen Abszeß gelingt durch
Computertomographische Empyemzeichen:
Empyeme werden zunächst gespült. Wenn eine Septierung vorliegt, oder wenn die Lunge sich nach der Empyementlehrungg nicht wieder ausdehnt, wird operiert. |
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3. PneumothoraxWenn in den Pleuraspalt Luft tritt, hebt sich die Lunge von der Thoraxwand ab: es bildet sich der Pneuspalt eines Pneumothorax ("Pneu") aus. Er kann mantelförmig nur 1-4 cm breit sein oder (selten) zu einem vollständigen Kollaps der Lunge mit schwerer Atemeinschränkung führen. Der Pneumothorax ist am sichersten auf einer Exspirationsaufnahme erkennbar, beim liegenden Patienten auf der seitlichen Aufnahme im horizontalen Strahlengang. Röntgenzeichen des Pneumothorax:
Irrtumsmöglichkeiten: Beim liegenden Patienten täuschen Hautfalten, von der unter den Rücken geschobenen Kassette eine von der Thoraxwand distanzierten Lunge vor. Der sogenannte Spontanpneumothorax tritt , auch rezidivierend, bei sonst gesunden, oft leptosomen Patienten auf. Gelegentlich sind Emphysemblasen, periphere Tuberkuloseherde oder eine Wabenlunge auslösend. Bei Rippenfrakturen muß stets nach einem Pneumothorax durch Lungenparenchymspießung gesucht werden. In seltenen Fällen wird er iatrogen nach Subklavia- oder transjugulärer Punktion verursacht. Nach diagnostischen transthorakalen Punktionen tritt in ca. 30% ein kleiner, klinisch nicht auffallender Pneumothorax auf. Er wird in 1-2 Tagen resorbiert. Nur 5-10% der iatrogenen (durch ärztliches Tun) verursachten Pneumothoraces verlaufen kompliziert und bedürfen einer Drainagebehandlung. Postoperativ führen ungenügend arbeitende intrathorakale Saugdrainagen zum Pneumothorax. Wenn sich eine kollabierte Lunge wieder ausdehnt, weist sie oft für einige Tage noch Verdichtungen auf durch unvollständige alveoläre Entfaltung oder/und ein erst langsam sich zurückbildendes Ödem. Wenn sich trotz Saugdrainagen die Lunge nicht entfaltet, kann dies verschiedene Ursachen haben:
Radiologische Zeichen einer bronchopleuralen Fistel:
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4. Gutartige pleurale
Raumforderungen
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5. Bösartige Pleuratumoren5.1. MetastasenDie häufigste bösartige Tumorformation an der Pleura sind Metastasen. Häufig verursachen sie einen Pleuraerguß, sind aber schwer erkennbar, auch computertomographisch. Die dichte pleurale Besiedelung sieht manchmal einem diffusem Mesotheliom ähnlich und ist davon nicht unterscheidbar. Klärung bringt die Punktion des Ergusses, in dem sich bei Pleurametastasen meist Karzinomzellen finden. Gesicherte Unterscheidungskriterien zwischen gutartigen und bösartigen Pleuraverdickungen sind recht grob und greifen erst in fortgeschrittenen Stadien. Für Malignität sprechen die folgenden
Eine metastatische Besiedlung der Pleura findet sich gelegentlich beim malignen Thymom. |
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5.2. Tumorinfiltration
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Das maligne fibröse
Histiozytom, das
Fibrosarkom oder
das Osteosarkom
können als Strahlenfolge mit
mehrjähriger Latenzzeit nach therapiertem Morbus
Hodgkin oder Mammakarzinom auftreten.
Maligne Lymphome manifestieren sich neben dem typischen mediastinalen Befall in bis zu 30% auch an der Pleura.
CT-Zeichen des Pleurabefalls maligner Lymphome:
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Etwa 5-10% aller Asbestosekranken
entwickeln mit einer Latenzzeit von 20-30 Jahren ein
malignes Mesotheliom der Pleura. Da die Asbestverarbeitung
erst in den achziger Jahren deutlich eingeschränkt
wurde (die Weltproduktion hat eine unveränderte
Höhe!) ist noch für viele Jahre mit einer Zunahme
des früher als selten angesehenen Pleuramesothelioms zu
rechnen. Das Maximum der Mesotheliom-Todesfälle wird im
Jahr 2020 erreicht sein. Hochrisikogruppen sind Bauarbeiter,
Zimmerleute und Elektriker.
Klinisch bestehen Brustschmerz, Dyspnoe, Gewichtsverlust,
manchmal Fieber. Das Mesotheliom imponiert zunächst als
flächig-knotiger Tumor. Oft stellt sich die
röntgenmorphologisch auch im Verlauf nur schwierig zu
beantwortende Frage, ob sich ein dicker Plaque zu einem
Mesotheliom umwandelt. Selbst histologisch kann die Diagnose
schwierig sein. Problematisch kann auch die Abgrenzung von
einem Adenokarzinom der Pleura sein.
Es werden epitheloide, sarkomatöse und biphasische Mesotheliome unterschieden.
Der Tumor kleidet im Krankheitsverlauf oft die gesamte innere Thoraxhöhle aus und mauert die Lunge bis auf ein kleines Restvolumen ein. Dieser Zustand wird durch einen Begleiterguß verschlimmert. Infiltrationen der Thoraxwand und der Rippen kommen vor, insbesondere entlang Stichkanälen von Biopsien oder Ergußpunktionen. Metastasen sind häufiger als bisher angenommen. Die Überlebenszeit beträgt im Durchschnitt 18 bis 28 Monate.
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Computertomographie oder Magnetresonanztomographie dienen dazu, infiltratives Wachstum, den Tumorort oder die Größenänderung eines verdächtigen Plaques festzustellen. In manchen Fällen ist dies der entscheidende diagnostische Hinweis. Mediastinale oder Randsinusinfiltrationen und der sarkomatöse Tumortyp sind Kontraindikationen für eine evtl. palliative Operation (Dekortikation, radikale Pleuropneumektomie), die zu einer Lebensverlängerung von ca. 3-10 Monaten führen kann. Auch neue Ansätze der Chemotherapie haben eine lebensverlängernde Wirkung.
MR- und CT-Zeichen:
TNM-Klassifikation:
TNM-Klassifikation nach: Rusch 1996
Literatur: Rusch VW: A proposed new international TNM Staging System for malignant pleural mesothelioma from the International Mesothelioma Interest Group. Lung Cancer (1996) 14:1-12
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Und hier noch ein paar Fragen zum Üben!
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