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Diagnostisches VorgehenBenigne TumorenMaligne Tumorenandere Tumoren |
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Bronchialkarzinom |
Alveolarzell-Ca |
transbronchiale Biopsie |
transthorakale Punktion |
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Zigarettenkonsum
und
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Maligne Tumoren
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Größe, Form: |
regionäre Lymphknoten-MET |
5-Jahre Überlebenszeit |
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< 2,5 cm (am häufigsten) |
3% |
95% |
> 2,5 cm |
50% |
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unscharf begrenzt (10-20% |
aggressives Wachstum |
60% |
Radiologische Zeichen des Karzinoids:
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Das Bronchialkarzinom ist der häufigste bösartige
zum Tode führende Tumor des Mannes und löst jetzt
bei Frauen das Mammakarzinom als häufigste
Krebs-Todesursache ab. Das Alter bei Diagnose liegt
zwischen 50 und 60 Jahren mit Tendenz zu jüngeren
Jahrgängen. Die Fünfjahres-Überlebensrate
beträgt durchschnittlich 5-10%. Die Korrelation von
Rauchen und Karzinominzidenz ist bewiesen.
Bedeutung haben auch zivilisatorische und berufliche
Noxen.
Berufliche lnhalationsnoxen, können Bronchialkarzinome und bösartige Erkrankungen der oberen Atemwege auslösen.
In bestimmten Zusammenhängen, z.B.. bei Asbestose, ist das Bronchialkarzinom als Berufskrankheit anerkannt.
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Die unspezifische Klinik mit Husten, Haemoptoe, Auswurf, Fieber, Dyspnoe, Schmerzen, Leistungsknick, Gewichtsverlust und paraneoplastischen Symptomen sind Anlaß zur Thoraxaufnahme in 2 Ebenen, aus welcher die Verdachtsdiagnose gestellt wird:
karzinomverdächtige Thoraxröntgenbefunde (siehe Schema links):
weitere Röntgenbefunde:
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Besteht in einem Röntgenthorax in 2 Ebenen der Verdacht auf einen Tumor, stehen zusätzliche radiologische Untersuchungen zu diesem Zeitpunkt hinter der histologischen Diagnosesicherung zurück. Besteht schon bei den ersten Untersuchungen ein sehr begründeter Verdacht, werden natürlich, im Interesse einer zügigen Bearbeitung, mehrere Maßnahmen gleichzeitig oder nicht in der genannten Reihenfolge durchgeführt. Durchleuchtung mit Zielaufnahmen oder konventionelle Tomographie sind nicht indiziert. Aufgrund des zytologischen oder histologischen Ergebnisses aus Bronchoskopie mit Materialentnahme, ggf. der transthorakalen Punktion und der Sputum-Zytologie wird die therapeutisch und prognostisch wichtige Unterscheidung in kleinzelliges Bronchialkarzinom und nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom vorgenommen. Die nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinome (Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom, großzelliges Karzinom) sind ca. 4x häufiger als die kleinzelligen. Je nach Tumorstadium (TNM-Klassifikation) ist die Operation mit kurativem Ziel die Therapie der Wahl. Dies betrifft ca. 30% der Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom. Vielerorts wird bereits ein Screening auf Bronchialkarzinom in Risikogruppen mittels Niedrigdosis-CT durchgeführt. Dabei tauchen viele nur wenige Millimeter große Herde auf, deren Dignitätsbeurteilung Probleme aufwirft. Es ist noch nicht bekannt, welche natürliche Entwicklung (d.h. unbehandelt) diese eventuell auch malignen Herde nehmen, und wie sie angemessen behandelt oder eben nicht behandelt werden. In letzter Zeit ist das kleine Adenokarzinom in das Interessenzentrum gerückt. Kleine, umschriebene Milchglastrübungen mit Konsolidierungen können Ausdruck einer Entzündung, aber auch eines frühen ausdifferenzierten Adenokarzinoms sein. Fehlende grobe Spiculae, deutliche Milchglastrübung und fehlende verdickte zuführende bronchovaskuläre Strukturen weisen auf einen niedrigen Malignitätsgrad hin. Wenn diese Kriterien verläßlich sind, wäre es möglich, in solchen Fällen eine Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten durchzuführen. Entzündungen wären rückläufig, Tumoren konstant oder progredient. Das kleinzellige Bronchialkarzinom (Oat cell-Typ, intermediärer Typ, Kleinzeller mit Plattenepithel- und/oder Adenokarzinomanteilen) zeichnet sich durch eine rasche Tumorverdoppelungszeit, rasche lokale und systemische Metastasierung, hohe Rezidivneigung und hohe Strahlen- und Chemosensibilität aus. Für sie ist eine Einteilung in Tumoren mit begrenzter Ausdehnung (limited disease) und fortgeschrittener Ausdehnung (extensive disease) gebräuchlich. Eine chirurgische Sanierung ist wegen der stets anzunehmenden Mikrometastasierung nicht mehr möglich. Sie werden je nach Ausdehnung unterschiedlich aggressiv chemotherapiert, bei begrenzter Ausdehnung radiotherapiert. Weitere radiologische Untersuchungen dienen dem Tumorstaging (Bestimmung des TNM-Stadiums nicht-kleinzeliger Bronchialkarzinome) vor Therapie. Die Deskriptoren Tx (nur zytologisch/histologisch nachweisbarer Tumor), TIS (Carcinoma in situ) und T0 bis T4 beschreiben den primären Tumor. Die Deskriptoren T2 und T3 werden voraussichtlich 2009 weiter differenziert. Die Deskriptoren N0 bis N3 bezeichnen die Orte der regionären Lymphknotenmetastasen. Die Deskriptoren M0 oder M1 benennen die Fernmetastasierung (siehe auch in "Daten für den Handheld"):
Primärtumor
(T-Stadium): |
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Die Beziehung des Tumors zu den Gefäßen, das endobronchiale Wachstum und der bronchoskopisch nicht beurteilbare poststenotische Bronchus können mittels der 3D-Volumen-Spiral-CT dargestellt werden. Die Kontaktstellen des Tumors mit anderen Strukturen, wie Pleura, Gefäße oder Nerven, müssen für einen thoraxchirurgischen Eingriff sorgfältig beschrieben werden. Wichtig ist auch der Abstand des an der Pulmonalarterie liegenden Tumors vom Pulmonalishauptstamm. Es müssen 2 cm Abstand vorliegen, um dem Chirurgen die Möglichkeit einer Gefäßanastomose zu geben. Für den Thoraxchirurgen ist die Unterscheidung von T2 und T3 von geringer Bedeutung. Der postoperative Verlauf ist durch eine en bloque-Resektion bei Tumorentfernung bei Thoraxwandinfiltration nicht anders als bei einer normalen Thorakotomie Auch apikale und basale Tumoren sind mit der Spiral-CT besser abzubilden als mit der konventionellen Computertomographie. Ob der Tumor die Thoraxwand infiltriert, ist nur in ca. 70% richtig zu beantworten. Das sicherste Zeichen ist der Thoraxschmerz. Andere Zeichen der Wandinfiltration sind im Thoraxübersichtsbild oder im CT:
Die Frage der Tumorinvasion ins Mediastinum oder in ein großes Gefäß (Stadium T4) ist computertomographisch schwer zu beantworten, ist aber sehr wichtig, um über die Resezierbarkeit des Krebses zu entscheiden. Hier gibt die Magnetresonanztomographie weitere Informationen. Der Radiologe sollte bei der Beurteilung einer Organ- oder Mediastinalinffiltration vorsichtig sein, da die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums groß ist. Chirurgischerseits ist das T4-Stadium kein eindeutiger
Begriff mehr
("Inoperabilität"),
da manche Mediastinalinfiltrationen, wenn keine weiteren
Strukturen betroffen sind, operiert werden können.
Insbesondere kann im MR mit sagittalen Schichten die Frage
der Infiltration eines
Pancoast-Tumor in die Subclavia-Gefäße
geklärt werden. Liegt der Tumor dem Ösophagus an, erfolgt ein Ösophagusbreischluck zur Abklärung ob Stenosierungen oder Infiltrationen vorliegen. Nach der letzten TNM-Revision (1996/97) führen Tumorknoten, die sich im gleichen Lungenlappen wie der Primärtumor befinden, zur Einstufung nach T4 (und nicht zu M1). Befinden sich die separaten Tumorherde auf der gleichen Lungenseite, aber in einem anderen Lungenlappen als der Primärherd, führt dies zur Einstufung nach M1. |
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Regionäre Lymphknoten
(N-Stadium): Metastatisch befallene Lymphknoten des Mediastinums werden computertomographisch und mit einem Kontrastmittelbolus dargestellt (Untersuchungstechnik siehe oben). Ob sie metastatisch befallen sind (Stadium N2 oder N3), wird anhand ihrer Größe entschieden. Bei bekanntem Bronchialkarzinom sind mediastinale Lymphknoten über 10mm Größe (kürzester Durchmesser) mit 80% Wahrscheinlichkeit metastatisch befallen. Die verbleibende Unsicherheit rührt daher, daß auch entzündete Lymphknoten (Tb, Pneumonie, tumor-assoziierte Pneumonie, Sarkoidose) vergrößert sein können. Die Maßzahl 10 mm gilt nur für das Bronchialkarzinom. Für andere tumoröse Lymphknotenvergrößerungen gibt es keine umfangreichen Untersuchungen über Größe und Metastasierungswahrscheinlichkeit. Vergrößerte Lymphknoten oberhalb der Ebene des Aortenbogens weisen auf ein inoperables Karzinom hin. In großen Studien wurde gezeigt, daß die CT bei der Bestimmung der N2- und N3-Stadien eine geringe Treffsicherheit aufwies. Dies mag teilweise daran liegen, daß anatomisch zwischen den Hili und dem Mediastinum keine exakt definierten Grenzen bestehen. Deshalb wird auch statt des N-Stadiums die direkte Benennung der Lymphknotenstationen empfohlen. Der Thoraxchirurg kann sich bei vorhandenen Lymphknoten nicht auf die N-Stadierung verlassen und strebte daher eine mediastinoskopische Stadierung an. Die Positronen-Emissions-Computertomographie (PET) hat diese Situation deutlich verbessert, da nun die metastatisch befallenen Lymphknoten sicherer erkannt werden. Ein negativer PET-Scan schließt eine Lymphknotenmetasta-sierung aus. |
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Metastasen treten in ca. - 45% in der Leber, Hieraus ergibt sich die Indikation zur computertomographischen Miterfassung der Nebennieren und der Leber bei der Staginguntersuchung des Thorax. Computertomographisch werden ca. 50% mehr Lungenherde als in der konventionellen Tomographie erfaßt. Nach der letzten TNM-Revision (1996/97) führen Tumorknoten, die sich im gleichen Lungenlappen wie der Primärtumor befinden, zur Einstufung nach T4 (und nicht zu M1). Nebennierenmetastasen sind schwierig zu beurteilen. Im CT sind einige Parameter kumulativ verwertbar:
Magnetresonanztomographisch
Die MRT nähert sich mit ihrer Diagnosefähigkeit der CT an, erreicht aber nicht die Auflösung der CT (Lungenherde!) und ist zu kostspielig. Die Skelettszintigraphie besitzt eine hohe Sensitivität, erfaßt aber alle (auch degenerative) Knochenumbauvorgänge. Ein positiver Befund muß deshalb durch Röntgenzielaufnahmen abgeklärt werden. Bleiben diese Untersuchungen trotz klinischem Verdacht ergebnislos, zeigt die sensitivere Magnetresonanztomographie oft schon eine Knochen- oder Knochenmarkmetastasierung an. Die PET präzisiert das M-Stadium und deckt oft weitere Herde, zuweilen Zweittumoren auf. Das N-Stadium wird sehr viel genauer als mit CT bestimmt. |
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Die TNM-Stadien beschreiben die Lokalisation des Primärtumors (T1, T2, T3 oder T4), der regionären Lymphknotenstationen (N1, N2 oder N3) oder der Fernmetastasen (M1). So klassifizierte Tumoren führen bei bestimmten Therapieschemata zu gewissen Überlebenszeiten. Die Tumoren werden nach den Überlebenszeiten in vier klinische Stadien (und leider auch Untergruppen) eingeteilt. In diesen vier abgestaffelten Überlebensgruppen finden sich bestimmte TNM-Stadien zusammen:
Nach der letzten TNM-Revision (1996/97) führen Tumorknoten, die sich im gleichen Lappen wie der Primärtumor befinden, zur Einstufung nach T4 (und nicht zu M1). Befinden sich die separaten Tumorherde auf der gleichen Lungenseite, aber in einem anderen Lungenlappen als der Primärherd, führt dies zur Einstufung nach M1. In 2009 wird die 7. TNM-Klassifikation eingeführt, die sich auf die Auswertung von über 100.000 Fällen weltweit stützt und eine stärkere Untergliederung der T- und M-Deskriptoren bringen wird:
Goldstraw et al. J.Thor.Oncol. 2007 Zuordnung vorgeschlagener T- und M-Kategorien zu klinischen Stadien:
Mit dem präoperativen Lungenszintigramm in Kombination mit der Lungenfunktionsprüfung kann abgeschätzt werden, ob die Funktion der verbleibenden Lunge ausreichen wird (prospektive FEV1). Im Krankheitsverlauf genügen meist Thoraxaufnahmen in 2 Ebenen zur Therapiekontrolle. Hilfreicher sind Verlaufskontrollen mittels Niedrigdosis-CT. Deshalb sind Ausgangsuntersuchungen vor und nach Therapie sehr wichtig. Radiologische Zeichen eines Rezidivs im Thoraxübersichtsbild sind:
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Solitärer Rundherd, Metastasen (nächstes Kapitel)
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