Die Lunge
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Befundorientierte Röntgenanatomie in der Computertomographie
 
 

 

 

 

1.Computertomographie

2.1. Randsinus
2.2. Pleura
2.3. Herz
2.4. Mediastinum
2.5. Gefäße
2.6. Lungenlappen und Lappenspalten
2.7. Luftwege
2.8. Lungenparenchym
2.9. obere Thoraxapertur  
2.10. Skelettanteile
2.11.Weichteilmantel

 

2. Hochauflösende Computertomographie (HRCT)

3. Niedrigdosis- Computertomographie

4. Magnetresonanz- Tomographie (MRT)

 

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Stichwortverzeichnis:

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

T

U

V

W

X

Y

Z

Lig. pulmonale

 

 

1. Computertomographie

1.1.Randsinus

Die Randsinus können durch Schwielen bzw. Tumor oder Flüssigkeit ausgefüllt sein (Unterscheidung durch Dichtemessung).
Die Unterscheidung von subpulmonaler und intraabdominaler Flüssigkeit im Computertomogramm gelingt u.a. durch das
  • Zwerchfellzeichen: Liegt infra- und supradiaphragmal Flüssigkeit vor, wird das Zwerchfell sichtbar. Pulmonale Flüssigkeit liegt außerhalb, abdominelle Flüssigkeit innerhalb (zentral) des Zwerchfellbogens.

Computertomographisch kann der hämorrhagische Erguß von anderen durch seine hohe Dichte differenziert werden.

Magnetresonanztomographisch können Transsudat, Exsudat und Chylothorax voneinander differenziert werden. Ein Erguß ist im T2-gewichteten Bild signalreich.

1.2. Pleura

Sehr kleine Ergüsse im Pleuraspalt werden computertomographisch oder sonographisch erfaßt. Die CT ist außerdem hilfreich bei der Unterscheidung von Empyem und Abszeß, dem Nachweis kleiner Pneuspalten sowie von pleuralen Tumoren und ihrer genauen Lokalisation. Sonographisch werden auch kleine freie oder abgekapselte Ergüsse von Schwielen oder Raumforderungen abgegrenzt. Die Magnetresonanztomographie stellt Ergüsse, Raumforderungen der Pleura dar sowie die Thoraxwandinfiltration von Bronchialkarzinomen oder Mesotheliomen.

Die aneinander liegenden viszeralen Pleurablätter der Lappenspalten sind im Computertomogramm mit dünnen Schichten erkennbar. Im CT sind darüber hinaus häufiger als im konventionellen Bild akzessorische Lappenspalten erkennbar, z.B. rechtsseitig der des Lobus cardiacus.

Basal-dorsal sind oft die Ansätze des Ligamentum pulmonale erkennbar. Die Ligg. pulmonale halten die basalen Lungenanteile mediastinal, selbst wenn die Lunge kollabiert und eigentlich um den Hilus herum zusammenfallen oder torquieren könnte.

 

 

Anatomie des Mediastinums

 

aortic nipple  

In einem computertomographischen oder magnetresonanztomo graphischen Querschnitt der Thoraxwand sind, von innen nach außen, dargestellt:

Lungengewebe - subpleurale Fettlamelle (1-2mm stark) - M. intercostalis intimus - Rippenkortikalis.

Die subpleurale Fettlamelle ist bei Tumorinfiltration in die Thoraxwand nicht mehr sichtbar. Verdickungen über der subpleuralen Fettlamelle sollen stärker als 1mm sein, um als Pleuraverdickung bezeichnet zu werden. Abgekapselte Ergüsse werden von Pleuratumoren oder dicken Schwarten durch ihre niedrigere Dichte unterschieden. Pleuraverkalkungen treten punktförmig, flächig und manchmal auch geschichtet auf.

1.3. Herz

Zur Herzgröße im CT gibt es wenige gesicherten Maßzahlen. Die Veränderungen einzelner Herzkammern sind jedoch gut sichtbar. Der ap-Durchmesser des linken Vorhofs soll 5 cm nicht überschreiten. Das Perikard stellt sich als feine Linie dar und erscheint bei Perikardergüssen verdickt.

1.4. Mediastinum

Lymphknoten können von den zentralen Gefäßen und insbesondere von den Hilusgefäßen, sicher nur durch einen kräftigen Kontrastmittelbolus abgegrenzt werden. Allein für das Bronchialkarzinom gilt die Übereinkunft, daß ein kurzer Durchmesser >1cm auf einen Metastasenbefall hindeutet. Eine halbmondförmige Verdichtung dorsal der Aortenwurzel entspricht einer Perikardumschlagfalte. Beschrieben werden muß die Kontaktfläche von Raumforderungen zum Herzen, Ösophagus und zu den großen Gefäßen. Wichtig ist die Beschreibung prätracheal-retrokavaler Lymphknoten, da nur sie der Mediastinoskopie zugänglich sind. Der dreieckförmige Fettraum des vorderen oberen Mediastinums ist ohne sichtbaren Lymphknoten. Lufteinschlüsse im Mediastinum (Bronchuseinriß, zervikaler Senkungsabszeß) sind gut sichtbar.

An der Lateralseite des Aortenbogens ist manchmal ein kleiner Buckel zu sehen, der als Lymphom fehlgedeutet werden kann. Es handelt sich aber um ein mediastinales Gefäß: "aortic nipple".

 

Vena azygos

 

1.5. Gefäße

Supraaortal sind 5 Gefäßstrukturen abgrenzbar, jede weitere Verdichtung ist lymphomverdächtig. Der Aortenwurzeldurchmesser beträgt etwa 40mm.
Eine über 7 mm dicke V. azygos deutet auf einen erhöhten venösen Druck bei Rechtsherzinsuffizienz hin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trachea-Querschnitt

 

 

 

 

Bronchusanatomie

Die Weite des Pulmonalishauptstammes soll 30mm nicht überschreiten. Sofern eine Pulmonalarterie durch einen Tumor komprimiert wird, muß die Entfernung zum Pulmonalishauptstamm angegeben werden (Gefäßplastik möglich?).
Die anterioren Anteile der Hili sind gefäßlos. Die großen Gefäße haben einen perivaskulären Fettstreifen (besser sichtbar im MRT), welcher bei Tumorinfiltration verschwindet. Im kontrastangehobenen Gefäßlumen von V. Cava oder Pulmonalarterien sind Aussparungen durch Thromben erkennbar. Intimadissektionen in der Aorta (flaps) sind erkennbar mit ihrer möglichen Ausdehnung bis in den Abgang der supraaortalen Gefäße.

1.6. Lungenlappen und Lappenspalten

Lappenspalten sind teils als feine Linien, teils als strukturlose breitbandige Zonen erkennbar (die "letzten Wiesen" des Lungengefäßbettes). Ihre Verlagerung gibt Hinweise auf Volumenänderungen der Lungenlappen. Obwohl eine Lappenzuordnung aufgrund der indirekten Zeichen der Lappenspalten möglich ist, reicht sie nicht für eine Segmentzuordnung aus. Die Lappen- und Segmentzuordnung in CT-Schichten gelingt präziser, wenn die entsprechenden Bronchien identifiziert worden sind.

1.7. Luftwege

Die Abgänge und Verläufe der Lappen- und Segmentbronchien sind zu identifizieren, um pathologische Veränderungen zuordnen zu können. Ort und Ausdehnung von Wandunregelmäßigkeiten oder Lumeneinengungen sind wichtig für eine mögliche intrakavitäre Therapie.
Der periphere Bronchusdurchmesser soll den des begleitenden Gefäßes nicht überschreiten.

Untersuchungstechnik:
1. Randsinus bis unterhalb der Abgängen der Oberlappenbronchien (deutlich unterhalb der Karina): 1,5mm Schichtdicke, 10 mm Tischvorschub.
2. von unterhalb der Abgänge Oberlappenbronchien bis zur Karina, zur Darstellung der zentralen Luftwege: 5mm Schichtdicke, 5 mm Tischvorschub.
3. von der Karina bis zur Lungenspitze: 1,5 mm Schichtdicke, 10 mm Tischvorschub.

Trachea:
Die Trachea reicht von unterhalb des Cricoids bis zur Bifurkation. Sie hat beim Erwachsenen eine Länge von 9-15 cm. Der Querdurchmesser beträgt 1,4 cm, der Sagittaldurchmesser 1,6 cm. Die U-förmigen knorpeligen Trachealspangen sind nach dorsal offen. Die Trachearückwand besteht aus einer Membran. Diese wölbt sich bei unzureichender Inspiration bzw. in Expirationslage in das Lumen hinein.

Die Karina befindet sich in Höhe des 5.BWK. Sie entsteht durch die Aufzweigung der Trachea in den rechten, 2,5 cm langen und linken, 4,5 cm langen Hauptbronchus. Der rechte Hauptbronchus zieht steiler nach kaudal (deshalb rutschen Aspirate leichter dort hinein) als der linke. Gemeinsam bilden sie den nach kaudal offenen Bifurkationswinkel von durchschnittlich 70 Grad. Bei infrakarinalen Lymphomen oder bei einer Vergrößerung des linken Vorhofes ist dieser Winkel vergrößert.

CT-Anatomie der Bronchien:

 

 

sekundärer Lobulus

 

RECHTE LUNGE

rechte Oberlappenbronchien (Schichten von der Pulmonalisebene nach kranial):
Der rechte Oberlappenbronchus ist dicht unter der Karina-Ebene und oberhalb der rechten Pulmonalis-Ebene sichtbar . Bevor er sich in anterioren und posterioren Segmentbronchus teilt, hat er einen horizontalen Verlauf.
Noch kaudal der Bifurkationsebene entspringt der 3. Segmentbronchus (B3) nach ventral und wird im Verlauf dargestellt. Rechter und linker B3 liegen von allen Oberlappenbronchien am weitesten kaudal.
Der rechte 2. Segmentbronchus (B2) entspringt in fast der gleichen Ebene aus dem Oberlappenbronchus wie B3, jedoch nach latero-dorsal gerichtet.
Der 1. Segmentbronchus (B1) zieht steil nach kranial. Er liegt dem begleitenden Gefäß ventral an.

Bronchus intermedius
Die Hinterwand des Bronchus intermedius hat Kontakt zum apikalen Unterlappensegment (S6).

Mittellappenbronchus:
Der Mittellappenbronchus entspringt auf gleicher Ebene wie, oder etwas weiter kranial als der Unterlappenbronchus. Wegen seines schrägen Verlaufes nach ventral ist er längs angeschnitten ventral des ovalär getroffenen Unterlappenbronchus, der steil nach kaudal gerichtet ist, erkennbar.
Der mediale Segmentbronchus (B5) hat einen schrägeren Verlauf als der latero-ventrale Segmentbronchus (B4).
Mittel- und Unterlappenbronchus werden von der Spitze des Mittellappens getrennt.

rechter Unterlappenbronchus (in kranio-kaudaler Schichtfolge):
Der Unterlappenbronchus entspringt in gleicher Ebene wie, oder etwas unterhalb des Mittellappenbronchus. Er liegt weiter dorsal und ist wegen seines steileren Verlaufes ovalär oder rundlich angeschnitten. Mittel- und Unterlappenbronchus werden von der Spitze des Mittellappens getrennt. Der Unterlappenbronchus liegt medial der Unterlappenarterie.
Als erster Segmentbronchus verläßt der B6 (für das apikale Unterlappensegment) den Unterlappenbronchus mit einem kurzen horizontalen Verlauf. Er läuft nach kranial eine kurze Strecke dorsal der nach kaudal ziehenden Unterlappenarterie.
Die restlichen Unterlappenbronchien B7, B8, B9 und B10 entspringen aus dem Unterlappenbronchus in der Ebene des linken Vorhofes nach ventral (B7), lateral (B8), laterodorsal (B9) und dorsal (B10).

LINKE LUNGE:

linker Oberlappenbronchus (Schichten von der Pulmonalisebene nach kranial)::
Die ersten Schichten zeigen eine glatte Hinterwand, die etwas konkav sein kann wegen der postero-cranial daran verlaufenden Oberlappenarterie.
Der anteriore Oberlappenbronchus (B3) entspringt meist aus dem posterioren Segmentbronchus (B1+2) und läuft nach ventral. Deshalb ist er im Längsschnitt abgebildet. Weniger selten dreiteilt sich der Oberlappenbronchus. Der anteriore Segmentbronchus B3 entspringt dann zwischen posteriorem Segmentbronchus B1+2 und Lingulabronchus.
B1+2 zieht steil nach kranial. Er liegt der Arterie des 3. Segmentes zunächst lateral, dann ventral an

Lingulabronchus:
Der Lingulabronchus entspringt nahe dem Oberlappenbronchus, hat einen schrägen Verlauf nach ventral und ist deshalb longitudinal abgebildet. Zwischen ihm und dem dorsal aufsteigenden B6 liegt die absteigende Unterlappenarterie.

linker Unterlappenbronchus:
Wie auf der rechten Seite verläßt der B6 (für das apikale Unterlappensegment) als erster Segmentbronchus den Unterlappenbronchus mit einem kurzen horizontalen Verlauf. Er läuft nach kranial eine kurze Strecke dorsal der nach kaudal ziehenden Unterlappenarterie.
Der 7. Segmentbronchus links ist nicht immer vorhanden. Das entsprechende Lappensegment wird dann von B8 versorgt. Meist entspringen mediale und anteriore Unterlappensegmentbronchien aus einem gemeinsamen Segmentbronchus. Die Unterlappenbronchien B8, B9 und B10 entspringen aus dem Unterlappenbronchus in der Ebene des linken Vorhofes nach ventral und lateral (B8), laterodorsal (B9) und dorsal (B10).

 

1.8. Lungenparenchym

Alveolen sind zu Azini zusammengefaßt. Etwa 50 Azini bilden um den Bronchiolus lobularis und die Arteria lobularis herum den sekundären Lobulus. Die venöse Drainage erfolgt außen über die Interlobulärsepten. Der sekundäre Lobulus hat eine Größe zwischen 0,5 und 2 cm. Auf der Lungenoberfläche sind seine Ränder als Netzzeichnung erkennbar. Im konventionellen Röntgenbild ist er nicht sichtbar. Im CT ist das polygonale Muster der sekundären Lobuli manchmal erkennbar (Pfeile im Inlay im CT-Schnitt, deutlich in der Vergrößerung)

 

 

scheinbarer
Rundherd

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immer sichtbar im CT sind in der Lungenperipherie die zentral liegenden Aa. lobulares. Normale begleitende Bronchioli lobulares stellen sich im CT nicht dar. In den interlobulären bindegewebigen Septen verlaufen die Venen und Lymphgefäße. Die Alveolen stehen untereinander durch die Kohnschen Poren in Verbindung Diese finden sich auch in den interlobulären Septen. Dies ist bedeutsam für die Ausbreitung von Entzündungen zwischen den Alveolen oder Lobuli (homogenes Verschattungsmuster bei der alveolären Lobärpneumonie ohne Entzündung der Bronchien, die luftgefüllt bleiben und ein Bronchopneumogramm verursachen).

Die Binnenstrukturen poststenotischer Atelektasen oder Pneumonien müssen analysiert werden, weil daraus gelegentlich die Ausdehnung des obstruierenden Tumors erkannt werden kann. Wichtig ist auch die Lage eines Prozesses in Relation zu den bronchovaskulären Strukturen. In den Tumor hineinlaufende Strukturen zeigen, daß der Prozeß gut bronchoskopisch zu punktieren ist. Andernfalls ist die Trefferrate einer Punktion deutlich geringer.

Rundherdverdächtige Strukturen werden bezüglich ihrer räumlichen Entwicklung in den benachbarten Schichten beobachtet (Gefäß?). Die Kontur- und Dichtebeurteilung läßt in beschränktem Umfang auf ihre Genese schließen.

Scheinbare Rundherde im axialen CT-Bild werden in den zusätzlich errechneten koronaren Schichten der Mehrzeilen-CT gelegentlich als Plaques im Lappenspalt entlarvt.

Feine oder grobe Bänder bis zur Pleura oder flächige unvollständige Verdichtungen geben Hinweise auf Fibrosen. Diffuse Dichteminderungen oder parenchymleere Areale deuten auf ein Emphysem hin. Pneuspalten sind gut sichtbar.

1.9. Obere Thoraxapertur

Wichtige Strukturen in der oberen Thoraxapertur sind die Trachea, die Schilddrüse, die supra- und infraklavikulären Lymphknotenstrukturen und die subklavikulären Gefäße, die in den Thoraxraum eintreten.

1.10. Skelettanteile

Knochenmetastasen sind häufig schon im Weichteilfenster an Wirbelkörperdefekten, kolbigen Auftreibungen oder Konturauslöschungen erkennbar. Wenn solche Befunde vorliegen, oder klinisch ein Metastasenverdacht besteht, muß ein Knochenfensterdarstellung dokumentiert werden.

1.11. Weichteilmantel

Im axillären Fett sind vergrößerte Lymphknoten von Gefäßstrukturen abzugrenzen (Seitenvergleich!). Gelegentlich sind im subkutanen Fettgewebe Fibrome oder Metastasen abzugrenzen.

 

 

Hypersensitivitäts pneumonie

 

 

  Kugelatelektase

 

 

Asbestfibrose

 

 

 

 

Milchglastrübung

 

2. Hochauflösende Computertomographie (HRCT)

In der hochauflösenden Computertomographie sind Knötchen und Raumforderungen, Linien, Bänder und Konturen, flächige Verdichtungen und Verteilungsmuster diagnostisch relevant.

Die Fleischner Society hat ein Glossar zur Befundung des HRCT publiziert, um zu einer einheitlichen Nomenklatur zu gelangen. Die Lektüre ist sehr informativ!

Fleckförmige Muster:
Knötchen müssen durch Betrachtung der benachbarten Schichten von bronchovaskulären Strukturen abgegrenzt werden. Je dünner die Schichten, desto schwieriger ist die Unterscheidung. Die Knötchen, deren Zahl und Größe registriert werden sollte, können zentral eingeschmolzen sein.

Umschriebene Raumforderungen werden von Gefäßquerschnitten abgegrenzt. Dichteanhebung im Zentrum deutet auf Kalk in einem Granulom hin.
Großflächige, nicht kreisförmige Verdichtungen, in denen der Gefäßbaum nicht mehr nachweisbar ist (Konsolidierung) weisen auf Infiltrat oder Atelektase hin.

Lineare und netzartige (retikuläre) Muster:
Die Stärke und Verteilung von Linien und Bändern im Parenchym, die nicht den Interlobärsepten zuzuordnen sind, werden beschrieben. Zuweilen zieht sich bei Lungenfibrosen der Rand eines Lappens in der Nähe des Lappenspaltes spiralig zusammen (Kometenschweif, crow feet, Kugelatelektase).
Die Interlobärverdichtung kann durch Fibrose, Erguß oder durch ein Mesotheliom verursacht sein.

Bei Fibrosen treten pleuraparallele Verdichtungslinien auf. Senkrecht zur Pleura stehende Linien entsprechen verdickten interlobären Septen. verdickte zentrale Strukturen im Lobulus stellen sich als Y-förmige (intralobuläre)Muster dar, gering von der Pleura entfernt. Fibrosen sind oft peripher gelegen. In Rückenlage des Patienten gehen sie manchmal in der physiologischen orthostatischen Verdichtung dorsal unter. Treten also orthostatische Verdichtungen auf, muß der Patient zur Abgrenzung der Verdichtung gegen Fibrosen auf den Bauch gelegt werden.

Irreguläre, knotige Grenzflächen zwischen Parenchym und Septen sowie bronchovaskulären Strängen können von der Sarkoidose oder der Lymphangiosis carcinomatosa verursacht sein. Letztere führt auch zu einem retikulären bzw. polygonalen Muster.

Bronchusverdickungen treten bei chronischen Entzündungen (z.B.. Bronchiektasen) auf.

Flächige Muster:
Bei Milchglastrübungen ist die Parenchymdichte erhöht, die bronchovaskulären Strukturen werden aber noch erkannt. Die Trübung ist manchmal sehr diskret und auch abhängig von der Window/Center-Einstellung. Bei Milchglastrübung erscheinen die Bronchien (subjektiv) besonders dunkel ("black bronchus sign").

Milchglastrübungen treten auf bei

- frühen interstitiellen und alveolären Entzündungen,
- sind aber auch Zeichen einer Fibrose, wenn sie mit Bronchiektasen auftreten,
- beim Lungenödem
- bei Einblutung

Konsolidierungen (zB. bei Pneumonie) sind flächige Verdichtungen, in denen keine Strukturen "durchscheinen".

Eine Beschreibung der mittels HRCT erfaßbaren Krankheiten findet sich im Kapitel "HRCT der Lunge".

 

 

 

 

Niedrigdosis-CT

 

BC und Niedrigdosis CT

 

Niedrigdosis CT und Sarkoidose

 

3. Niedrigdosis-CT

Die CT mit ihrer überragenden Darstellung komplexer anatomischer Verhältnisse wird in noch immer steigender Häufigkeit eingesetzt. Sie hat die konventionelle strahlenintensive Verwischungstomographie längst abgelöst und wird viel stärker genutzt als vor Jahren die konventionelle Tomographie. Häufig ist die Computertomographie ein "Problemlöser" und wird immer rascher eingesetzt, um unnütze Spekulationen und zeitaufwendige, belastende und teure Untersuchungskaskaden zu beenden oder gleich zu vermeiden.

Obwohl der Anteil der einfachen Röntgenaufnahmen kontinuierlich abnimmt, steigert der zunehmende Einsatz der CT scheinbar unausweichlich die Gesamtstrahlenbelastung der Bevölkerung. Diese Entwicklung kann durch den kritischen Einsatz der Magnetresonanztomographie und des Niedrigdosis-CT (Low Dose CT) gehemmt werden.

Ein Niedrigdosis-CT wird mit erhöhtem Tischvorschub, z.B. 2xSchichtdicke pro Röhrenumlauf, und mit minimalen mA, z.B. 50 mA, gefahren. Dadurch wird die Dosis um ca. 80% gesenkt und nähert sich dem Dosisbereich einer Thoraxaufnahme in 2 Ebenen. Trotz erhöhten Rauschens ist die Erkennbarkeit millimetergroßer Lungenherde kaum vermindert. Mit Spezialfilter, zur Zeit noch nicht kommerziell vertrieben, sinkt die Dosis dieses "Ultra Low Dose CT" unter die einer Thoraxaufnahme.

Bei Untersuchungen mit orientierendem Charakter, z.B. CT-gesteuerte Punktionen, Tumorvolumenabschätzung unter Therapie oder bei der Suche nach Rundherden sollte die Niedrigdosis-CT vermehrt eingesetzt werden.

 

 

 

4. Magnetresonanztomographie

Leitlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung der Magnet-Resonanz-Tomographie
Deutsches Ärzteblatt 97, Heft 39 vom 29.09.00, Seite A-2557 [BEKANNTGABEN DER HERAUSGEBER: Bundesärztekammer]
Auszug (Sie können auch den vollständigen Text, aber ohne Tabellen einsehen):

...

Thorax und Mediastinum
Typische Indikationen:

- Nachweis, Ausbreitungs- und Lokalisationsdiagnostik von Raumforderungen der Thoraxwand und des Mediastinums.
- Nachweis oder Ausschluss der Beteiligung mediastinaler Lymphknoten im Rahmen entzündlicher oder neoplastischer Lymphknotenerkrankungen.
- Bestimmung der Ausdehnung von Entzündungen und Tumoren der Wirbelsäule und des hinteren Mediastinums.

Mindestanforderungen:

- Unter Verwendung einer Herztriggerung reproduzierbare Abbildung aller Hilusstrukturen mit T1- und T2-Gewichtung in mindestens 1 Ebene und mit einer dieser Gewichtungen in mindestens einer weiteren Ebene.
- Abgrenzung der Hilusgefäße, der Lappenbronchien und des Perikards.
- Darstellung von Ösophagus, paraösophagealem und retrosternalem Gewebe und des Paravertebralraumes.
- Abbildung von 5 mm großen Lymphknoten.

- Es müssen diagnostisch verwertbare Messungen im Atemstillstand mit Messzeiten von nicht mehr als 30 Sekunden bzw. Messungen mit Atemgating möglich sein.
...

- und so sieht es der

Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in ihren Richtlinien über Kriterien zur Qualitätsbeurteilung in der Kernspintomographie (Auszug) vom 16.10.2000

Tabelle 26

6.1 Thorax (Thoraxwand und Mediastinum)

verwendete Spule

Körperspule oder zielvolumenadaptierte OF-Empfangsspule

Untersuchungsvolumen

Thoraxwand, obere Thoraxapertur bis Diaphragma

Schichtlage

transversal und koronar (ggf. sagittal)

Messparameter:
Schichtdicke
Matrix
Messfeld
Wichtung
Sequenzen
Messzeit/Sequenz
Atemtriggerung
EKG-Triggerung
Fettunterdrückung
i.v.Kontrastmittel
 
2D =< 6 mm, bei 3D =< 3 mm
=> 256 x 192 Pixel
=< 400 mm
T1 und T2
Angabe
Angabe
Angabe (ja/nein)
Angabe (ja/nein)
Angabe (ja/nein)
Angabe (ja/nein)

Kritische Bildelemente

- Differenzierung der Hilusstrukturen (Gefäße, Bronchien)
- Perikard
- abgangsnahe Koronargefäße
- Sinus coronarius
- V. azygos/hemiazygos





Test it!
Röntgenanatomie der Thoraxaufnahme (zurück zum ersten Teil)
Wichtige Hinweise
Befundungstechnik (nächstes Kapitel)
Inhaltsverzeichnis
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(keine Patientenberatung)




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