Thoraxwand- und Zwerchfellkrankheiten |
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Thoraxwand Einige Veränderungen der Thoraxwand können sonographisch oder konventionell-radiologisch, evtl. mit Zielschüssen unter rotierender Durchleuchtung ausreichend abgeklärt werden, Insbesondere muß entschieden werden, ob es sich bei suspekten Veränderungen lediglic um technische Effekte handelt, anatomische asymmetrien (zB. Verstärkte Muskulatur einer Seite bei besonderer körperlicher Belastung, oder bei Mastektomie. Wenn Weichteilprozesse Rippen involvieren, können sie oft besser erkannt werden.In den Thoraxinnenraum vordringende Raumforderungen verdrängen die bronchovaskulären Strukturen und zeigen kein Bronchogramm. Sie bilden zur Fläche der inneren Thoraxwand einen stumpfen Winkel. Mamillen sind häufige Ursachen für Fehldiagnosen als Rundherde. Die Symmetrie der Herde ist diagnostisch hilfreich. AnomalienTrichterbrust und Kielbrust sind die häufigsten Anomalien, meist ohne Krankheitswert. Die Querlagerung des Herzens bei stark verkleinerten sternovertebralen Durchmesser verleitet den Unerfahrenen zur Diagnose einer Herzvergrößerung. Komplikationen können auftreten wenn die Deformität operativ korrigiert wird und die eingebrachten das Sternum anhebenden Metallstäbe (pectus bars) ihre Verankerung verlieren und sich verlagern. Weitere Anomalien sind die Kahnbrust, Dysplasien des Schultergürtels, akzessorische Halsrippen, oder starke Kyphoskoliosen. Metabolische Krankheiten manifestieren sich gelegentlich am Skelett, wie Diffuse idiopathische skelettale Hyperostose (DISH)
Mamma-Augmentationsimplantate Mammaimplantate sind leicht erkennbar. Bei Defekten sind sie deformiert.
TraumaRippenfrakturenDie einfache Rippenfraktur darzustellen ist nicht wichtig, sondern ihre Komplikationen wie Pneumothorax, Hämatothorax oder Hämatopneumothorax. Gelegentlich fühhrt die schmerzbedingte Hypoventilation zu Minderbelüftungen oder zu Infiltraten. Wichtig sind allerdings Rippenserienfrakturen oder Rippenstückfrakturen, weil sie durch den instabilen Thorax zu Atemschwierigkeiten führen. Rippenfrakturen können in der Volumendarstellung des Multislice-CT (MS-CT) in seitlicher Ansicht übersichtlich dargestellt werden. Frakturen der ersten beiden
Rippen sind Zeichen eeines schweren Traumas und können
mit Verletzungen des aortovaskulären Bündels
einhergehen Aortendissektion, Aortenruptur) . Strnumfrakturen und Wirbeläulenfrakturen sind im CT besser darzustellen als im konventionellen Röntgen. Bei schweren Traumen kann es
zu massiven Einblutungen in die Thoraxwnd kommen. Für schwere Verletzungen (Polytrauma) muß den beteiligten Kliniken ein Ablaufplan bewußt sein.
Hämatoman der rechten Thoraxwand nach Messerstichverletzung. WeichteilemphysemWeichteilemphysem und Mediastinalemphysem. Thoraxübersicht. Eine paramediastinale Linie (Pfeile) markiert das luftgefüllte Mediastinum (Mediastinalemphysem) nach Mediastinoskopie. Die Luft hat ihren Weg in den Thoraxweichteilmantel gefunden als monströses Weichteilemphysem. Fiederige Luftdurchsetzung der Thoraxmuskulatur und der Halsweichteile. Bülau-Drainage rechts im Oberfeld wegen Pneumothorax rechts im Verlauf des Mediastinalemphysems. Weichteilemphysem bei Rippenfraktur mit Emphysem. Darstellung der transthorakalen Luftwege über die Rippenfraktur und transmediastinal zur Gegenseite. Brustwandhernie Brustwandhernie nach Trauma vor 30 Jahren. Es gibt auch angeborene Brustwandhernien Hauptbefund: Asbestfibrose beidseits dorsal (deshalb Bauchlage). Sternumdehiszenz Sternumdehiszenz nach Sternotomie. die meisten Zerklagen sind ausgerissen. Die Sternumhälften klaffen auseinander. MIP (Maximum Intensity Projection) aus einem Multislice-CT (MSCT) des Thorax. |
Wandruptur 1 und 2 |
EntzündungenWandentzündung und -abszess und Einblutung Thoraxwandabszeß nach Stichverletzung in die linken Schulter. Lufteinschlüsse in den Schulterweichteilen die in die Halsweichteile hoch ziehen. Einblutung nach Subklaviapunktion rechts. Liegethorax. Ausgedehnte Transparenzminderung im rechten Oberfeld und Mittelfeld. Apikale Flüssigkeitsansammlung rechts. Einblutung in die rechtsseitigen Weichteile. Zentraler Venenkatheter von der rechten Jugularis aus mit der Spitze in Höhe der Bifurkation in regelrechter Position. Bülau-Drainage im rechten Oberfeld. Unauffällige linke Lunge. Rupturiertes Empyem. Thoraxübersicht und CT-Schicht. Zustand nach Pneumektomie rechts wegen eines Bronchialkarzinoms. Postoperativ entwicklung eines Empyems, das im Verlauf in die rechtslaterale Thoraxwand rupturiert. Osteomyelitis Sternumosteomyelitis mit retrosternalem Weichteilanteil.
Tumorengutartige Veränderungen Lipom an der inneren Thoraxwand. CT-Ausschnitt. Fibröse Dysplasie der oberen Rippen der rechten Thoraxwand. Ausschnitt Thoraxübersicht und CT-Schichten. Tumorinfiltration Plattenepithelkarzinom rechts peripher mit Infiltration der Thoraxwand und Rippendestruktion (Pfeil). Metastasen Knochenmetastasen.
Thoraxübersicht. Diffuse osteoblastische Metastasierung
der Rippen bei Prostatakarzinom. Zusätzlich
Bronchialkarzinom rechts zentral. Die Rippen sind homogen
verdichtet. maligne Tumoren Neurolemmom der Thoraxwand Chondrosarkom der rechts-lateralen Thoraxwand mit stippchenförmigen Verkalkungen. Leiomyom der Thoraxwand mit regressiven Verkalkungen linkslaterale Th oraxwand links. Thoraxübersichtsbild und CT-Ausschnitt. Multiples Myelom. Knöcherner Hemithorax rechts und Ausschnittsvergrößerung. Multiple kleine Lysen, besonders gut sichtbar in der Skapula.
WandplastikThoraxwandplastik mit Goretex (Pfeile). Nach Tumorresektion unter Einschluß der apikalen Thoraxwand wurde der Defekt mit einem Kunststoffgewebe geschlossen. Im postoperativen Verlauf lösten sich die Prothesennähte. Axiale Ansicht und koronale Ansicht bei MS-CT |
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2. Hernien2.1 Zwerchfellagenesie und ZwerchfellschwächenDie Agenesie des Zwerchfells (fehlende Entwicklung) und Schwachstellen des Zwerchfells, die sich an typischen Stellen kongenital oder im späteren Leben zu Lücken öffnen, führen zur vollständigen Verlagerung (Eventrierung) oder Teilverlagerung (Herniierung) der Bauchorgane in die Thoraxhöhle. Eventration und große Hernien werden meist schon im Säuglingsalter diagnostiziert, da sie respiratorische, kardiale und gastrointestinale Probleme verursachen und unerkannt lebensbedrohlich sind. Röntgenzeichen der Zwerchfellagenesie:
Die häufigsten Durchtrittstellen für Magendarmanteile sind:
Die Hiatushernie des Erwachsenen wird oft als Zufallsbefund im Thoraxbild gesehen. Im Krankheitsfall bestehen Atemnot bei Belastung und nach dem Essen (postprandial) im Liegen Herzbeschwerden. Röntgenzeichen der Hiatushernie:
2.2. Traumatische Zwerchfellhernie (Ruptur)Die traumatische Zwerchfellhernie durch Ruptur ist in manchen Fällen nicht gleich erkennbar und entwickelt sich oft erst in Monaten oder Jahren. Ursachen sind meist Verkehrsunfälle oder Sturz aus großer Höhe. Akut ist sie oft mit Rippen-, Wirbelsäulen- bzw. Beckenfrakturen verbunden. Als Spätfolge kann ein Strangulationsileus auftreten. Röntgenzeichen der traumatischen Zwerchfellhernie:
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3. TumorenPrimäre Tumoren des Zwerchfells sind äußerst selten. Tumorverdächtige Zwerchfellbuckelungen können von der Leber ausgehen, von der Pleura oder von basalen Lungenteilen. Lipome wachsen manchmal transkompartimental vom Peritonealraum durch Zwerchfellspalten in den Thoraxraum. Die Ursprungsbestimmung ist schwierig. Wenn sie sonographisch nicht gelingt, sind die CT oder die Magnetresonanztomographie indiziert.
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4. ZwerchfellzeichenZwerchfellunschärfe kann Teil des Kulissenphänomens sein, mit dessen Hilfe Prozesse in der Lunge im Röntgenthorax in 2 Ebenen bestimmten Lappen zugeordnet werden können "Freie subdiaphragmale Luft" ist ein wichtiges Zeichen einer Hohlorganperforation.Das Zwerchfell ist normalerweise im konventionellen Summationsbild (Thoraxaufnahme, Abdomenübersicht) nicht erkennbar. Sammelt sich bei Perforation des Magens oder des Darmes Luft unter dem Diaphragma, so wird es sichtbar. Blutansammlung beidseits des Diaphragmas ist ein sicheres Zeichen einer Zwerchfellverletzung.
Literatur: Brink JA, JP Heiken, J Semenkovich et al (1994) Abnormalities of diaphragma and adjacent structures: findings on multiplanar spiral CT scans. AJR 163:307-310
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3.10.08 |