Stichwortverzeichnis:
Normalbefund 1: mit seitlicher Aufnahme
Synopsis der Bronchus-Anatomie im CT. Eine volle DIN A4 Seite, kann gut als Merkblatt am Befundungsplatz liegen!
RECHTE LUNGE
rechte
Oberlappenbronchien
(Schichten von der Pulmonalisebene nach kranial):
Der rechte Oberlappenbronchus ist dicht unter der Karina-Ebene und
oberhalb der rechten Pulmonalis-Ebene sichtbar . Bevor er sich in
anterioren und posterioren Segmentbronchus teilt, hat er einen
horizontalen Verlauf.
Noch kaudal der Bifurkationsebene entspringt der 3. Segmentbronchus
(B3) nach ventral und wird im Verlauf dargestellt. Rechter und linker
B3 liegen von allen Oberlappenbronchien am weitesten kaudal.
Der rechte 2. Segmentbronchus (B2) entspringt in fast der gleichen
Ebene aus dem Oberlappenbronchus wie B3, jedoch nach latero-dorsal
gerichtet.
Der 1. Segmentbronchus (B1) zieht steil nach kranial. Er liegt dem
begleitenden Gefäß ventral an.
Bronchus
intermedius
Die Hinterwand des Bronchus intermedius hat Kontakt zum apikalen
Unterlappensegment (S6).
Mittellappenbronchus:
Der Mittellappenbronchus entspringt auf gleicher Ebene wie, oder
etwas weiter kranial als der Unterlappenbronchus. Wegen seines
schrägen Verlaufes nach ventral ist er längs angeschnitten
ventral des ovalär getroffenen Unterlappenbronchus, der steil
nach kaudal gerichtet ist, erkennbar.
Der mediale Segmentbronchus (B5) hat einen schrägeren Verlauf
als der latero-ventrale Segmentbronchus (B4).
Mittel- und Unterlappenbronchus werden von der Spitze des
Mittellappens getrennt.
rechter
Unterlappenbronchus (in
kraniokaudaler Schichtfolge):
Der Unterlappenbronchus entspringt in gleicher Ebene wie, oder etwas
unterhalb des Mittellappenbronchus. Er liegt weiter dorsal und ist
wegen seines steileren Verlaufes ovalär oder rundlich
angeschnitten. Mittel- und Unterlappenbronchus werden von der Spitze
des Mittellappens getrennt. Der Unterlappenbronchus liegt medial der
Unterlappenarterie.
Als erster Segmentbronchus verläßt der B6 (für das
apikale Unterlappensegment) den Unterlappenbronchus mit einem kurzen
horizontalen Verlauf. Er läuft nach kranial eine kurze Strecke
dorsal der nach kaudal ziehenden Unterlappenarterie.
Die restlichen Unterlappenbronchien B7, B8, B9 und B10 entspringen
aus dem Unterlappenbronchus in der Ebene des linken Vorhofes nach
ventral (B7), lateral (B8), laterodorsal (B9) und dorsal
(B10).
LINKE LUNGE:
linker
Oberlappenbronchus (Schichten von der Pulmonalisebene nach
kranial)::
Die ersten Schichten zeigen eine glatte Hinterwand, die etwas konkav
sein kann wegen der posterokranial daran verlaufenden
Oberlappenarterie.
Der anteriore Oberlappenbronchus (B3) entspringt meist aus dem
posterioren Segmentbronchus (B1+2) und läuft nach ventral.
Deshalb ist er im Längsschnitt abgebildet. Weniger selten
dreiteilt sich der Oberlappenbronchus. Der anteriore Segmentbronchus
B3 entspringt dann zwischen posteriorem Segmentbronchus B1+2 und
Lingulabronchus.
B1+2 zieht steil nach kranial. Er liegt der Arterie des 3. Segmentes
zunächst lateral, dann ventral an
Lingulabronchus:
Der Lingulabronchus entspringt nahe dem Oberlappenbronchus, hat einen
schrägen Verlauf nach ventral und ist deshalb longitudinal
abgebildet. Zwischen ihm und dem dorsal aufsteigenden B6 liegt die
absteigende Unterlappenarterie.
linker
Unterlappenbronchus:
Wie auf der rechten Seite verläßt der B6 (für das
apikale Unterlappensegment) als erster Segmentbronchus den
Unterlappenbronchus mit einem kurzen horizontalen Verlauf. Er
läuft nach kranial eine kurze Strecke dorsal der nach kaudal
ziehenden Unterlappenarterie.
Der 7. Segmentbronchus links ist überwiegend nicht vorhanden.
Das entsprechende Lappensegment wird dann von B8 versorgt. Meist
entspringen mediale und anteriore Unterlappensegmentbronchien aus
einem gemeinsamen Segmentbronchus. Die Unterlappenbronchien B8, B9
und B10 entspringen aus dem Unterlappenbronchus in der Ebene des
linken Vorhofes nach ventral und lateral (B8), laterodorsal (B9) und
dorsal (B10).
Bronchographie beidseits (!) bei deformierten, ektatischen Lingulabronchien. Diese Untersuchung ist nur noch von historischem Interesse (und ästhetischem - was die Bilder anbelangt).
Bronchusdivertikel am Übergang vom rechten Hauptbronchus zum Bronchus intermedius (Pfeil).
Schemata zur Zuordnung von Infiltraten zu den Segmenten der Lunge rechtsseitig und linksseitig; je eine halbe Seite, je 32k. Gut geeignet als Hilfmittel für den Arbeitsplatz
Der sekundäre Lobulus, links anatomisches Schema, rechts Schema des HRCT-Bildes (modifiziert nach Webb): Az: Azinus; bv: zentrale bronchovaskuläre Strukturen (Core structures); S: interlobuläre Septen; Pl: Pleura; V: Venen; A: lobuläre Arterie; Br: lobuläre Bronchiole
Der sekundäre Lobulus ist ein wichtiger Begriff zum Verständnis der Pathomorphologie der HRCT der Lunge.
Der sekundäre Lobulus im CT, mit Ausschnittsvergrößerung
Der sekundäre Lobulus in der Peripherie der Lunge.
Hervortreten des sekundären Lobulus durch Flüssigkeitsansammlung in den interlobulären Septen bei Herzinsuffizienz.. ©Prof. Reuter, Kiel
sekundärer Lobulus bei ARDS, Ausschnitt aus koronarem CT: irregulär verdickte Wände der sekundären Lobuli. "core structures erkennbar.
verdickte Wände der sekundären Lobuli bei Lymphangiosis carcinomatosa.
Akzessorisches Septum (Pfeil) grenzt einen akzessorischen Lobus cardiacus ab.
retikuläres Muster in Thoraxübersicht (Ausschnitt) mit verstärkter Zeichnung der bronchovaskulären Strukturen in der Peripherie und Konturirregularitäten.
Herzgröße im p.a.-Bild. Die Summe aus maximaler rechter Ausladung des Herzens und maximaler linker Ausladung darf nicht mehr als die Hälfte des größten Querdurchmessers (manche sagen in Höhe der Zwerchfellkuppel - stimmt aber nicht!) des Thorax sein. Rechts soll das Herz nicht mehr als 5 cm über die Mittellinie hinausragen bzw. nicht mehr als ein Drittel des Querdurchmessers des Herzens. Lehrbuchtext
Das Herz im Seitenbild. Die Konturen von dorsalem Rand des linken Ventrikel, Cava und Zwerchfell bilden das "Cava-Dreieck" (C). Es wird bei Linksherzvergrößerung verkleinert. Der linke Ventrikel bildet die hintere untere Herzkontur. Sie soll nicht über einen Punkt hinausragen, der 2 cm kranial und dorsal des Schnittpunktes der Vena cava superior mit der dorsalen Kontur des linken Ventrikels liegt. Diese letzte Strecke soll parallel zum nächstgelegenen Zwischenwirbelraum liegen (a). Besteht eine Vergrößerung des linken Herzens ?
Abschätzung der Ventrikelgröße links im Seitenbild. Anleitung siehe oben.
Rechte Ausflußbahn. Sagittale CT Rekonstruktionen. Aus dem kontrastmittelgefüllten vergrößerten rechten Ventrikel, der der Hinterwand des Sternums bzw. der vorderen Thoraxwand mehr als 1/3 anliegt, entwickelt sich der Pulmonalishauptstamm nach kranial dorsal und teilt sich (hier nicht erkennbar) in die linke und rechte Pulmonalarterie auf. Im konventionellen Röntgenbild ist der Übergang vom rechten Ventrikel zum Pulmonalishauptstamm nicht klar erkennbar, warum man von der rechten Ausflußbahn spricht.
schräge Durchmesser RAO und LAO, Fechterstellung und Boxerstellung.
Herzveränderungen
im Seitenbild. Der
linke Ventrikel (V) engt bei Größenzunahme den
Retrokardialraum (1) ein.
Der linke Vorhof (A) vergrößert sich ebenfalls nach dorsal
und komprimiert den Ösophagus. Ein Ösophagusbreischluck zur
Darstellung der Kompression wird heute jedoch nicht mehr
durchgeführt, weil das Barium für viele Tage eine
CT-Untersuchung des Abdomens stören würde.
Die rechte Ausflußbahn (rA) engt den Retrosternalraum (2) ein.
Wird die innere vordere Brustwand (Sternumhinterwand, "retrosternal
clear space") mehr als 1/3 vom Herzen berührt , so liegt eine
Rechtsherzvergrößerung vor.
Perikarddarstellung in dünnen CT Schichten (Pfeile).
Perikarderguss bei rechtsseitigem Bronchial-Ca, koronales und axiales CT.
Perikardiales Fett obliteriert den Herzrand und sieht wie eine großflächige Verschattung aus (siehe Seitbild)
Perikardiales Fett verursacht Unschärfe der Herzränder oder kann eine Raumforderung vortäuschen.
Herzklappen in pa-Projektion und im Seitenbild. P: Pulmonalisklappe; A: Aortenklappe; M: Mitralklappe; T: Trikuspidalklappe
Massive rechtskonvexe Skoliose, keine "kinking Aorta" (elongierte Aorta). Im Herzschatten: upside-down-Magen.
Aortenelongation "kinking aorta") bei Hypertonus. Im Querdurchmesser vergrößertes Herz durch Linksherzbelastung.
Arteria lusoria: häufigste Fehlbildung am Aortenbogen. Die rechte A.subclavia entspringt unnormal als letzte aus dem Aortenbogen und zieht hinter dem Ösophagus (CT!) nach rechts hinüber.
Arcus aortae dexter duplex: Thoraxübersicht, CT des Thorax in Höhe des Aortenbogens und in Höhe des aortopulmonalen Fensters. In Höhe des Aortenbogens sind ein vorderer und ein hinterer Ring des Aortenbogens erkennbar. Die aszendierende Aorta liegt rechtsseitig, die deszendierende linksseitig. Auf der Thoraxübersicht sind sowohl links- als auch rechtsseitig Vorwölbungen eines Aortenbogens erkennbar.
Arcus aortae dexter (Nebenbefund). Bei einer transthorakalen Punktion war es zu einem kräftigen intraparenchymatösen Hämatom gekommen.
"Aortic nipple". Es handelt sich um den venösen Abfluß von Perikard- oder Mediastinalvenen, die über eine V. hemiazygos accessoria, über die V. Azygos oder, wie hier, über die V. brachiocephalica, abfließen. Die Vene zieht unterhalb, oberhalb oder seitlich des Aortenbogens entlang
Aortic nipple. In diesem Fall ist die Vene seitlich des Aortenbogens ektatisch.
Gefäßdarstellung in einer dicken Schicht (rechts) und in einer dünnen Schicht (links) im CT.
Konventionelle (Blattfilm-) Angiographie der Pulmonalgefäße, rechts arterielle und links venöse Phase. Beachte die unterschiedliche Richtung, Ursprung bzw. Einstrom von Arterien und Venen.
MRT-Darstellung der großen intrathorakalen Gefäße (links) und der Pulmonalarterien (rechts). In Zukunft werden die Thoraxgefäße vorwiegend mittels MR untersucht werden.
Venöse Umgehungskreisläufe im Mediastinum bei Cavaeinengung durch Bronchialkarzinom. CT-Schichten. In (D) hat der rechtszentrale Tumor die rechte Pulmonalarterie spindelig eingeengt. Die partiell komprimierte Cava superior ist als weißer Fleck ventral davor erkennbar. Das in die Armvene injizierte Kontrastmittel sucht sich, da der Einstrom in die Cava verschlossen ist (nicht abgebildet) Umgehungen über mediastinale und oberflächliche Hautvenen (A). Ventral der Wirbelsäule und dorsal der Aorta (Bild A und B) führen die beiden Azygosvenen, nachdem sie sich zur Vena azygos vereinen (C und D) das Kontrastblut zur Cava.
Akzessorische Vena cava superior sinistra. CT-Schichten. Aus der kontrastmittelgefüllten Vena subclavia links (Bild 1) wird eine akzessorische Vena cava superior sinistra gefüllt die links mediastinal nach kaudal neben dem Aortenbogen hinabsteigt. An diesem Punkt kann im konventionellen Übersichtsbild eine Buckelung des Aortenbogens entstehen, die als aortic nipple bezeichnet wird. Weiter absteigend liegt die akzessorische Cava zunächst der linken Pulmonalarterie an (Bild 6), dann dem linken Ventrikel (Bild 7 und 8), bis sie sich in den rechten Vorhof entleert (Bild 9).
Aa. mammaria internae beidseits an der vorderen inneren Thoraxwand. Cor Beliebter Fehllage-Ort von ZVK. Conale CT-Schicht. Zusätzlich stellt sich links ein vergrößerter Mammaria interna-Lymphknoten dar.
Das Konzept des "vascular pedicle" (mediastinales Gefäßband) von MILNE ermöglicht eine reproduzierbare Messung der Mediastinalweite und der Abschätzung des systemischen Blutvolumens. Vorausgesetzt, die Thoraxaufnahmen wurden in gleicher Position des Patienten durchgeführt, entspricht die Zunahme der Gefäßbandweite um 1 cm einer Zunahme des zirkulierenden Blutvolumens um 2 Liter. Veränderungen des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens können nach MILNE an der Dicke des thorakalen Weichteilschattens abgeschätzt werden.
Die halbmondförmige Verdichtung am dorsalen Rand der Aorta wird durch eine Falte des Perikards gebildet. Es handelt sich nicht um einen vergrößerten Lymphknoten.
Massive rechtskonvexe Skoliose, keine "kinking Aorta" (elongierte Aorta). Im Herzschatten: upside-down-Magen.
aortopulmonales Fenster. CT-Schicht. Das apF ist nicht der Raum zwischen Pulmonalarterie und kleiner Kurvatur des Aortenbogens. Es ist nur die Eingangsebene zu dieser Lücke. Hier finden sich oft mediastinale Lymphknotenmetastasen.
scheinbarer Lymphknoten links paraaortal, Multislice-CT, koronal und axial. Die Verfolgung der Struktur nach kranial und kaudal auf den axialen Schichten und, übersichtlicher in den koronalen Schichten zeigen eine persistierende zusätzliche linksseitige Vena cava superior.
Das Zwerchfell ist normalerweise nicht direkt abgrenzbar. Bei diesem Patienten (Abdomenübersicht in Linksseitenlage und horizontalem Strahlengang)mit massiver intraperitonealer Luft ist die Leber von Zwerchfell und rechter lateraler Thoraxwand abgefallen. Dadurch wird das rechte Zwerchfell sichtbar.
Freie subdiaphragmale Luft durch Magenperforation.. Thoraxübersicht im Stehen. Luftsichel unter dem rechte Zwerchfell, das sich von der Leberkuppel gelöst hat. Nur in solchem Fall ist das Zwerchfell konventionell-radiologisch sichtbar.
Atemunscharfe Zwerchfellkuppel. Bei langen Belichtungszeiten (leistungsschwache , z.B. mobile Röntgengeräte für Bettaufnahmen auf Station) kann es zu Atemunschärfen kommen. Ein unscharfes Zwerchfell kann einen Erguß vortäuschen. Diese Ursache für Zwerchfellunschärfe ist heute mit besseren Geräten selten geworden. Eine andere Ursache kann der von kaudal her statt senkrecht einfallende Zentralstrahl sein. Fett im vorderen Randsinus kommt dann in den Abbildungsbereich des tangential getroffenen Zwerchfells und obliteriert die Kontur.
Zwerchfellkuppeln: Zuordnung auf der seitlichen Aufnahme Die rechte Zwerchfellkontur (weißer Pfeil) ist durchgehend von ventral nach dorsal. Die Kontur der linken (schwarzer Pfeil) wird durch das anliegende linke Herz obliteriert. M: Magenblase. Sie liegt unter der linken Zwerchfellkontur.
Das Ligamentum pulmonale entsteht dadurch, daß die pleurale Umschlagfalte die Lungenwurzel nicht eng umschließt, sondern wie eine weite hängende Manschette nach kaudal, dorsal und meist auch auf der Zwerchfellkuppe nach lateral herunterreicht.In diesem Bereich ist das Lungengewebe mit dem Mediastinum und dem Zwerchfell verklebt. Die Serie axialer CT-Schnitte zeigt die Ansatzstellen des Ligamentums bei einer kollabierten, in einem ausgedehnten Erguß schwimmenden Lunge.
Die Pleura ist im CT normalerweise nicht sichtbar. Wenn sich die Lunge bei einem Pneumothorax wie im Bild von der Thoraxwand abhebt, kann mann sie als begrenzende Verdichtungslinie sehen.
Nebenseptum rechts, parallel zum Zentralstrahl verlaufend, deshalb sichtbar. Ausschnitt aus konventioneller Thoraxaufnahme p.-a.
Ein akzessorisches Septum (Pfeilköpfe) grenzt das 6. Segment des rechten Unterlappens von den übrigen Unterlappensegmenten ab.
Akzessorisches
Septum rechts
dorsal von dorsobasal nach ventrokranial verlaufend. HRCT in
Bauchlage.
Skelett und Thoraxwand
Sternumdarstellung im MS-CT (Multislice-CT), koronar Rekonstruktion.
Skelettdeformitäten (hier eine Kyphoskoliose) können die Befundung bestimmter Areale erschweren.
Flachthorax mit Deformierung des Herzschattens und Usuren an den Unterkanten der Rippen.
Thoraxwandschichten im coronalen CT
interkostale Gefäße. CT-REkonstruktion einer Kontrastmittel-Serie-
Technik
Lordoseaufnahme oder Lungenspitzenaufnahme. Um eine veränderte Darstellung der Lungenspitzen zu erhalten, wird der Zentralstrahl entweder nach kranial oder kaudal gekippt.
Lordose-Aufnahme (unten). Normale Thoraxübersicht oben.
Mehrzeilen-CT (MultiSlice-CT). Koronare Rekonstruktionen. Beim Mehrzeilen-CT werden mehrere Schichten gleichzeitig, mit minimalen Schichtabstand von 1 bis 2 mm, aufgenommen. Dadurch kann die sekundärer Rekonstruktion in Richtung des Tischvorschubes (z-Achse) mit isotropen (gleich großen) Volumenpunkten (Voxel) erfolgen. Das resultierende Bild in beliebiger Schichtebene hat nahezu die gleiche Qualität wie die primären axialen Schichten. Die anatomische Orientierung gelingt auf koronaren Ansichten oft besser als auf den axialen Schichten.
Probleme mit weitem Fenster im CT. In der vorliegenden Abbildung ist im weiten Lungenfenster (Bild links oben) die sehr ausgeprägte fibrosebedingte Dichtezunahme des Lungenparenchyms kaum erkennbar. Im "normalen" Lungenfenster (rechts oben) ist die Dichteerhöhung deutlich.Sie wird durch die Dichtemessung bestätigt (unteres Bild). Die flache weiße Kurve zeigt die Verschiebung der Dichtewerte zu den niedrigeren Werten.
Weites und enges Lungenfenster im CT: Sarkoidoseknötchen im weiten (rechts) und engen Lungenfenster (links).
Hochauflösungsmodus des CT. Links 8mm dicke Schicht mit einem die Kanten wenig betonenden Rechenmodus bearbeitet. Rechts 2mm dünne Schicht, mit einem aufsteilenden Modus ("HR-Modus") berechnet.
Die sogenannte Doppelfenstertechnik im CT sollte nicht verwendet werden. Durch die Kantenverzeichnung können kleine Befunde der Diagnostik entgehen.
Schnelle Bestimmung kleinster Dichtebezirke in einem Rundherd: das Fenster wird auf den minimalen Wert heruntergedreht, sodaß nur noch weiße oder schwarze Bildpunkte möglich sind. Dann wird das Center so verschoben, das in dem Bereich des untersuchten Herdes das 1. weiße Pixel erscheint bzw. verschwindet. Dieser Schwellenwert entspricht der maximalen Dichte in dem untersuchten Herd. Dank an K.-F. Gürtler!
Niedrigdosis-CT: Chondrosarkomrezidiv der rechten Thoraxwand, diagnostische Punktion. Zur Punktionskontrolle kann kann der niedrigste Dosiswert angewählt werden. Das verursacht ein geringes Rauschen (siehe Herzfläche!), die Dosis beträgt aber nur 20% des üblichen Wertes bei guter Erkennbarkeit des Herdes.
Niedrig- und Niedrigstdosis-CT bei der Darstellung einer invasiven Aspergillose. Die mAs können bis auf 1/20 der üblichen Dosis abgesenkt werden. Das Bildrauschen nimmt massiv zu,stört aber die Abbildung der Lungenstrukturen kaum.
PET-CT. Im Nidrigdosis-CT des ganzen Körpers wird im rechten Hilus eine Raumforderung gesehen. Frage: handeltt es sich um aktives Tumorgewebe oder um Narbengewebe nach Chemotherapie (linkes Bild). Die Positronen- Emissions-Tomographie (mittleres Bild) zeigt einen erhöhter Glucosestoffwechsel ungefähr am rechten Hilus. Die Übereinanderlegung beider Bilder (rechte Abbildung) macht klar, daß es sich tatsächlich um den rechten Hilus handelt.
Fallstricke
Außen auf dem Thorax liegende Materialien können pathologische Prozesse vortäuschen. Dies kommt gelegentlich vor bei Haarteilen (hier ein links liegender Zopf), deren Entfernung aus dem Bildbereich bei schleiertragenden Frauen versäumt wurde.
Foliendefekte. Durch Staub oder schlecht eingestellte Führungsrollen im Folienauslesegerät (bei digitalen Anlagen) können Flecke oder Linien zu Fehlbeurteilungen führen. Im vorliegenden Bild ist links ein zentraler Venenkatheter (Doppelpfeil) erkennbar, rechts ein weiterer Katheterschatten (Pfeil). Es handelt sich dabei in Wirklichkeit um einen Kratzdefekt in der Phosphorluminiszenzfolie des elektronischen Auslesegerätes.
Kassettenfehler. Offensichtlich liegt ein röntgendichter Faden auf oder unter dem Patienten. Patient und Bett wurden erfolglos abgesucht (nur für diese Geschichte). Es handelte sich tatsächlich um ein blondes langes Haar in der Kassette. Alle blonden Abteilungsmitglieder zur Gegenüberstellung zusammen zu rufen , wurde als leicht durchschaubarer Diskriminierungsversuch von den üblichen Verdächtigen verweigert.
vorgetäuschter Rundherd in der Thoraxübersicht (das hat soooon langen Bart!). Es handelt sich um Mamillenschatten - sie sind nicht immer seitengleich erkennbar.
Vorgetäuschter Rundherd Auf der seitlichen Aufnahme stellt sich eine rundherdartige Verdichtung dar, die auf der p.a.-Projektion nicht wiederzufinden ist. Der Herd wird nahe dem Mediastinum vermutet und eine Durchleuchtung empfohlen. Unter DL ist der Herd nicht auffindbar. Daraufhin schreitet der Radiologe zum Äußersten: er schaltet das Raumlicht ein und blickt auf den mit erhobenen Armen im Gerät stehenden Patienten. In der linken Achselhöhle liegt eine große Warze.
Vorgetäuschter Rundherd im rechten Oberfeld. Es handelt sich um ein Zopfgummiband mit Perle. Von diesem Fall hat mir ©Dr. Brauer aus Holm erzählt - in der Casamance, im Senegal.
Vorgetäuschte rechtsparamediastinale Raumforderung: Diese Patientin wurde von einem Internisten (Teilgebietsradiologe!) geröntgt und dann zur weiteren Abklärung zum CT überwiesen. Die Wiederholungsaufnahme (unten) mit hochgestecktem Zopf deckt den Irrtum auf.
Halslymphome rechts sind auf der Thoraxübersichtsaufnahme als verstärkter Weichteilschatten erkennbar.
Halsrippe rechts (Pfeilspitze). Meist ist eine akzessorische Halsrippe an ihrem steil nach kaudal gerichteten Verlauf erkennbar und von den normalen Rippen unterscheidbar. Halsrippen können bei der Operationsvorbereitung die Intubation erschweren. Beim Heben des Armes kann das Gefäßbündel abgedrückt werden mit entsprechenden Schmerzen.
Halsrippen. Thoraxübersicht. Beidseits ziehen vom 7. Halswirbelkörper dünne Rippenspangen nach kaudal (Pfeilköpfe).
Inspiration und Exspiration: unterschiedliche Aspekte des Thoraxübersichtsbildes. In Exspiration stellt sich das eigentlich schlanke Herz linksbetont dar. In Ausnahmefällen kann sogar eine Herzvergrößerung vorgetäuscht werden. Die Hili verplumpen, können sich unscharf darstellen und eine beginnende Stauung vortäuschen. Das Lungenparenchym wird komprimiert sodaß fälschlich Infiltrate oder Minderbelüftungen gesehen werden.
Kulissenphänomen: Die hinter dem Herzen gelegene Raumforderung im rechten Unterlappen hat keine Kontaktfläche mit dem Herzen. Der rechte Herzrand ist deshalb gut abgrenzbar.
Kulissenphänomen. Rezidiv eines Ösophaguskarzinoms. Thorax in zwei Ebenen. Großer Weichteiltumor retrokardial (Seitenbild). Die retrokardiale Lage wird auch durch die scharf markierte linke Herzkontur (Kulissen-Phänomen) deutlich. Port in Projektion auf den 2. Interkostalraum ventral mit Katheterspitze in der Cava superior zu Schmerztherapie.
Kulissenphänomen. Thoraxübersichten. Verdichtung im rechten Unterfeld. Mittellappen? Unterlappen?
Im linken Bild stellt sich der rechte Herzrand deutlich dar. Herz und
Verdichtung sind also von einander getrennt, hintereinander
positioniert. Die Verdichtung liegt dorsal.
Im rechten Bild sind rechter Herzrand und (unscharfe) Verdichtung nicht
voneinander abzugrenzen. Die beiden Strukturen liegen also dicht
aneinander, nebeneinander. Die Verdichtung ist ventral lokalisiert.
Filmnahes Objekt. Je filmnäher das abzubildende Objekt liegt, desto schärfer wird es abgebildet. Im rechten Bild steht der Patient mit der rechten Seite an der Filmkassette, im linken mit der linken Seite. In welcher Lungenseite liegt der nochmals vergrößert dargestellte Rundherd?
Normvarianten
am knöchernen Thorax,
die pathologische Befunde vortäuschen können (modifiziert
nach Remy):
1: Synostose der Querfortsätze
2: Verknöcherungskern am Ansatz der 1. Rippe
3: medialer Rand der Skapula - keine Pleuralinie
4: Kostosternalgelenk
5: Überlagerung von Rippe und Querfortsatz
6: Usuren am Unterrand der hinteren Rippenbögen
7: Rippenknorpel
8: persistierende Apophyse der Klavikula
9: tiefe Kerbe am medialen Rand der Klavikula
10: Halsrippe
11: Kerbe am unteren Rand der Klavikula, medial, durch das Lig.
rhomboideum
12: Verkalkung des Ansatzes der 1. Rippe
13: Überlagerung der Rippenapophyse mit dem Sternum
14: lamellenartige Ausziehung des unteren Rippenrandes
15: vordere Gabelrippe
16: vorgetäuschte intrapulmonale Verkalkung durch die
Skapulaspitze.
Normale
Weichteilverdichtungen
auf der Thoraxübersichtsaufnahme (modifiziert nach Remy):
1: scheinbare zervikale oder paramediastinale Verdichtung
(Lymphome??!) durch einen Zopf
2: verdichteter Rand der 2. Rippe
3: Kleiderfalte
4: Rand des Mammaschattens
5: Mamillenschatten (beim Mann höher gelegen)
6: gebuckelte Zwerchfellkuppel (gehört zum Stroh, das in
Röntgenbefunden gedroschen wird)
7: Jugulum
8: äußerer Rand des M. sternocleidomastoideus
9: Fossa supraclavicularis
10: Hautwarze
11: Axillenfalte
12: sich überlagernde Innenränder der Rippen
13: Verdichtung durch den Pektoralismuskel beim Mann
14: Fett wölbt sich interkostal vor und täuscht eine
flächige Pleuraschwiele vor.
15: Zwerchfellzipfelungen (Insertionszacken)
10.01.10